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Fuchs mit Räude in der Lobau gesichtet

Heute Redaktion
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Bild: LR Alexander Toth

Ein Leserreporter wurde im Naturschutzgebiet Lobau im 22. Wiener Gemeindebezirk auf einen Fuchs aufmerksam, der offensichtlich an Räude leidet. Nun sollten vor allem Hundebesitzer vorsichtig sein, die mit ihren Vierbeiner im Gebiet gerne spazieren gehen.

Ein Leserreporter wurde im Naturschutzgebiet Lobau im 22. Wiener Gemeindebezirk auf einen Fuchs aufmerksam, der offensichtlich an Räude leidet. Nun sollten vor allem Hundebesitzer vorsichtig sein, die mit ihren Vierbeinern im Gebiet spazieren gehen. 

Laut Veterinärmediziner Christoph Sickinger leidet der abgebildete Fuchs an der Milbenerkrankung Räude. In manchen Fällen ist die Räude auch auf Menschen übertragbar. Besonders gefährdet sind jedoch Vierbeiner, die bei einer Ansteckung sehr unangenehme Symptome aufweisen.

Haarausfall, Schuppenbildung und sogar wunde Stellen am Körper machen den erkrankten Tieren zu schaffen. Ein einhergehender Juckreiz verschlimmert die Sache für die Vierbeiner um ein Vielfaches. Hunde können sich unter Umständen bei einem Waldspaziergang schnell die Milben einfangen, deren Überträger der Fuchs ist.

Die Fuchsräude ist eine parasitäre Hauterkrankung, die durch eine Räudemilbe hervorgerufen wird. Sie führt in der Regel innerhalb von drei Monaten zum Tod des befallenen Fuchses, kann aber auch ausheilen oder ohne klinische Symptome fortbestehen. Die Erkrankung wird überwiegend durch direkten Kontakt von Fuchs zu Fuchs übertragen und ist hochansteckend. Eine Übertragung und Ansteckung auf den Haushund durch Kontakt zu Füchsen oder über Fuchsbaue ist möglich, wobei der Hund das Krankheitsbild einer Sarcoptes-Räude des Hundes entwickelt. Der Mensch dagegen ist für den Erreger der Fuchsräude ein Fehlwirt; die Milbe pflanzt sich dort nicht fort. Dennoch kann es zu einer Hauterkrankung, der Pseudokrätze, kommen. Auch Luchse können wahrscheinlich infolge einer Übertragung erkranken.

Die Grabmilbe verursacht eine allergische Reaktion der betroffenen Tiere auf Milbenantigene (beispielsweise aus Eiern, Speichel oder Kot der Milben), was mit starkem Juckreiz einhergeht. Deshalb kratzen oder beißen die Füchse sich, und es kommt zu Hautläsionen, auch offenen Wunden, die weit über die von den Milben unmittelbar und die durch die allergischen Reaktionen verursachten Schäden der Haut hinausgehen. Häufig treten Sekundärinfektionen der betroffenen Hautgebiete auf.
In Regionen mit einer sehr dichten Fuchspopulation, in der die Tiere noch keinen Kontakt mit der Milbe hatten, sind die Erkrankungsraten besonders hoch.