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"Fühlte mich benommen" – Mann mit Spritze attackiert

Julian G. aus Zürich hat Angst um seine Gesundheit. Wie der 24-Jährige erzählt, wurde er am Wochenende Opfer einer Nadelattacke.

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Der 24-jährige Julian G. aus Zürich wurde kürzlich Opfer einer Nadelattacke.
Der 24-jährige Julian G. aus Zürich wurde kürzlich Opfer einer Nadelattacke.
privat

Bisher kannte man das Phänomen aus Frankreich und Großbritannien: Personen, die beim Feiern mit Spritzen attackiert wurden. Nun hat das sogenannte "Needle Spiking" Spanien erreicht. Unter den Opfern ist auch ein Schweizer. "Ich war am Samstagabend in einem Club in der Nähe von Málaga und wollte nach dem Rauchen auf der Terrasse zurück in den Club. Im Gedränge fühlte ich plötzlich Stiche an meinem Arm und sah zwei Einstichstellen", erzählt der 24-jährige Julian G.* Innerhalb kürzester Zeit hätte sich die Stelle gerötet und habe gebrannt. "Ich fühlte mich zudem benommen. Mir war so übel, dass ich kaum Sprechen und Zuhören konnte."

Nachdem sich der Zürcher an das Sicherheitspersonal gewandt hatte, jedoch nicht ernst genommen wurde, habe er sich entschieden, gleichentags in die Schweiz zurück zu reisen. "Ich habe meine Ferien um eine Woche verkürzt, um mich im Unispital Zürich untersuchen zu lassen." Dort habe man eine Blutkontrolle durchführen lassen. "Nach über 15 Stunden konnten aber keine Substanzen mehr nachgewiesen werden", sagt Julian. Als Prophylaxe erhielt der Zürcher zwei Medikamente, die zur Behandlung und Vorbeugung von HIV eingesetzt werden. "Ich bin beunruhigt und mache mir Sorgen um meine Gesundheit. Ich will deshalb auf die Problematik aufmerksam machen und andere warnen."

Das Universitätsspital Zürich konnte zum Fall keine Angaben machen. Eine Anfrage beim Club im Málaga blieb unbeantwortet.

Zehn Fälle im Kanton Waadt gemeldet

In der Schweiz wurden der Kantonspolizei Waadt etwa zehn Fälle gemeldet, von denen ein Teil zu Strafanzeigen führte. Laut einem Sprecher haben Analysen jedoch keine Hinweise auf Giftstoffe oder Drogen ergeben. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich einige Wirkstoffe nur einige Stunden nach einer Injektion nachweisen lassen. "Betroffene müssen deshalb möglichst rasch zum Arzt, um eine Blut- und Urinprobe zeitnah zu asservieren. Dabei muss auch die Injektionsstelle untersucht und fotografisch dokumentiert werden", sagt Thomas Krämer, Professor am Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich, Forensische Pharmakologie und Toxikologie.

Ein Auftrag zur Analyse in einem rechtsmedizinischen Institut müsse dann über die Staatsanwaltschaft nach einer Anzeige durch das Opfer erfolgen. Dem Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich liegen laut Krämer derzeit keine Fälle vor. Es sei aber wichtig, darüber zu berichten und über das Thema zu informieren, damit mögliche Verdachtsfälle gemeldet werden.

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