Tirol

Fünffache Mutter (23) ließ Tochter leiden – Geldstrafe

Ein schwer verletztes Kind wurde von seiner Mutter nicht zum Arzt gebracht – diese gestand vor Gericht Fehler ein.

Clemens Pilz
Wer für die Verletzungen des Kindes verantwortlich war, konnte nicht geklärt werden.
Wer für die Verletzungen des Kindes verantwortlich war, konnte nicht geklärt werden.
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"Ich hätte mit ihr zum Doktor gehen sollen", weinte die 23-jährige Tirolerin am Dienstag vor dem Landesgericht Innsbruck. Ihre Reue kommt spät: Trotz unzähliger blauer Flecken und Blutungen im Gesicht, drei Rippenbrüchen und einer schweren Verletzung am Schienbein ging die junge Fünffach-Mutter mit ihrer nicht einmal zwei Jahre alten Tochter nicht ins Spital. "Ich wurde bei einer früheren Behandlung einmal als hysterisch hingestellt und wollte dies vermeiden", rechtfertigte sie sich.

Richter lief "kalter Schauer über den Rücken"

Bei der Staatsanwältin sorgte diese Aussage für Kopfschütteln. "Wir können uns alle nicht ausmalen, welche Schmerzen das Kind erleiden musste", zitiert die "Krone" die Anklägerin. Deren Meinung teilte auch der Richter: "Schon wenn man sich die Bilder mit all den Verletzungen anschaut, läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken."

"Meine Mandantin war naiv und ließ sich negativ von ihrem neuen, mittlerweile ehemaligen Lebensgefährten beeinflussen", versuchte der Verteidiger die Situation der Frau darzustellen. Sie habe sich einreden lassen, dass alles nicht so schlimm sei.

Unklar, wer das Kind verletzte

Frustrierend aus Sicht des Kinderschutzes: Wer der Kleinen die schweren Verletzungen zugefügt hatte, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Das Verfahren dazu wurde nämlich eingestellt.

Weil sie ihre Tochter aber vernachlässigt hatte, wurde über die 23-Jährige nun – noch nicht rechtskräftig – eine zur Hälfte bedingte Geldstrafe von 1440 Euro verhängt.

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