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"Für meinen Urlaub habe ich den Corona-Test gefälscht"

J. (23) hat einen Antigentest gefälscht, damit sie nach Panama reisen konnte. Eine Fluggesellschaft warnt vor hohen Geldstrafen.

Heute Redaktion
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J. plante lange ihre Reise nach Mittel- und Südamerika.
J. plante lange ihre Reise nach Mittel- und Südamerika.
privat

Seit langem plante J. (23, Name der Redaktion bekannt) ihre einjährige Reise durch Mittel- und Südamerika. Die junge Frau buchte ihren Flug nach Panama mit einem Zwischenstopp in Amsterdam über die Fluggesellschaft KLM Royal Dutch Airlines. Verlangt wurden ein negativer Coronatest und ein Antigen-Test, die nicht älter als 24 Stunden sind, sowie eine internationale Reiseversicherung. "Doch zwei Tage vor der Abreise erfuhr ich per Mail, dass die Fluggesellschaft einen Antigenschnelltest voraussetzt, der vor Antritt der Reise nicht älter als vier Stunden ist", erinnert sich J. Ihr Flug war aber morgens um 7 Uhr.

"Entschloss mich, den Test zu fälschen"

Sie informierte sich beim Flughafen, ob die Testzentren schon so früh am Morgen öffnen. Doch Anfang Februar war das noch nicht der Fall. J. fand auch keine Apotheken, die in der Nacht testeten. Ein Corona-Schnelltest direkt am Check-in der Fluggesellschaft wurde nicht angeboten. "Die Fluggesellschaft hat Anforderungen gestellt, die nicht erfüllt werden können", sagt J. KLM habe ihr empfohlen, den Flug umzubuchen oder zu stornieren. "Doch das kam für mich nicht in Frage. Ich hatte mich schon so lange auf diese Reise gefreut. Deshalb entschloss ich mich, den Test zu fälschen."

"Ich hatte solche Angst, dass ich auffliegen würde"

Am Tag vor ihrer Abreise ging J. in ein Testzentrum. Sie änderte das Datum und die Uhrzeit auf dem Antigentest, indem sie die Zahlen zuschnitt und auf den Screenshot collagierte. Als sie am Gate stand, zitterten ihre Beine: "Ich hatte solche Angst, dass ich auffliegen würde." Die Fluggäste vor ihr durften das Flugzeug nicht betreten, weil sie keinen erforderlichen Schnelltest vorweisen konnten. "Die Stimmung war angespannt. Alle waren genervt." Als J. ihr gefälschtes Dokument vorwies, wurde sie ins Flugzeug gelassen. Im Flieger saßen gerade mal vier Passagiere. Ein junger Mann erzählte ihr, dass er ebenfalls die Uhrzeit seines Schnelltestes gefälscht habe.

Bei ihrem mehrstündigen Aufenthalt am Flughafen in Amsterdam packte sie plötzlich die Angst: "Ich dachte, jetzt kommt jemand und schickt mich zurück." Als sie die Destination Panama erreichte, war die Erleichterung groß. Auch wenn sie mit der Dokumentenfälschung eine Straftat begangen hat – ein schlechtes Gewissen hat J. nicht. "Ich habe schließlich jede Möglichkeit in Betracht gezogen, legal solch einen Test zu machen."

Hohe Geldstrafe

Bei der KLM heißt es auf Anfrage: "Fluggäste, die versuchen, mit einem gefälschten Dokument zu reisen, riskieren eine hohe Geldstrafe." Es sei aber nicht die Aufgabe des Check-in-Personals, zu prüfen, ob ein Zertifikat gefälscht ist oder nicht. Das sei Sache der Polizei, wie die Medienstelle von KLM mitteilt. KLM selber könne keine Schnelltests am Check-in oder am Gate anbieten, da dies nur geschultes Personal tun dürfe. Nicht die Fluggesellschaft bestimme, wann der Test gemacht werden soll, sondern die jeweiligen Regierungen der Länder, in oder über die die Kunden fliegen.

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