Politik

Für PCR-Tests – Bundesheer bei Spar im Einsatz

Riesenwirbel um eine Bundesheer-Beschäftigung: 100 Heeresangehörige werden bei Spar PCR-Tests paketieren – Gewerkschaften finden das "grenzwertig".

Rene Findenig
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100 Angehörige des Bundesheeres werden in den Lebensmittellagern von Spar unterstützend tätig sein.
100 Angehörige des Bundesheeres werden in den Lebensmittellagern von Spar unterstützend tätig sein.
HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com

"In den nächsten 2 Wochen unterstützen 100 Angehörige des Bundesheers beim Paketieren von PCR-Test-Kits in 2 Lebensmittellagern von Spar Österreich. Dies ist eine bezahlte Unterstützungsleistung und kein Assistenzeinsatz", gibt Bundesheer-Sprecher Michael Bauer auf Twitter bekannt. Auf Einwände von Nutzern, "ob das Bundesheer sich nicht auf seine eigentlichen Aufgaben vorbereiten sollte", schreibt Bauer: "Es sind dabei weder Piloten noch Techniker eingesetzt."

Bereits am 12. November hatte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bei einem Besuch im Logistikzentrum Loosdorf der "Spar Österreichische Warenhandels-AG" die Unterstützung mit bis zu 100 "Logistikexperten" des Bundesheeres zugesagt. So werden jeweils 50 Soldatinnen und Soldaten, Zivilbedienstete und Grundwehrdiener im logistischen Ablauf in den Lagern Marchtrenk und Loosdorf helfen, hieß es. Sie portionieren PCR-Test-Kits für die Supermarktkette.

"Heer soll beim Einsackeln der COVID-Test-Kits in die Presche springen"

Einen Aufschrei gibt es deshalb am Montag bei den Gewerkschaften. "Soldaten als Billigarbeitskräfte zu verwenden anstelle von Angestellten kommt einem Lohndumping gleich", kritisiert Manfred Haidinger, Präsident der Bundesheergewerkschaft, in einer Aussendung. Das Bundesheer dürfe nicht dazu verwendet werden, "für jeden Bocksprung, den sich die Politik ausdenkt als Lückenbüßer hinhalten zu müssen", so Haidinger.

Kritik kommt auch von SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer: "Das Österreichische Bundesheer hat in der Corona-Pandemie an allen Fronten Außerordentliches geleistet. (...) Nun soll das Bundesheer erneut das Versagen der Regierung im Rahmen der Corona-Krisenbewältigung glattbügeln und kurzfristig beim Einsackeln der COVID-Test-Kits bei einem Lebensmittelgroßkonzern in die Presche springen." Das Sei "grenzwertig", heißt es. "Es reicht!", sagt auch Harald Schifferl, Vorsitzender der FSG im Bundesheer.

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