Wien

Füße einziehen! Neues "Kraut" wuchert in Neuer Donau

Mit zehn Zentimeter Wachstum pro Tag hat sich die Wasserpflanze massenhaft verbreitet. Die Mähboote der Stadt sind im Dauereinsatz.

Heute Redaktion
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Die Mähboote der Stadt sind im Dauereinsatz, um das "Krause Laichkraut" zu bekämpfen.
Die Mähboote der Stadt sind im Dauereinsatz, um das "Krause Laichkraut" zu bekämpfen.
Sabine Hertel

Niemandem gefällt das Gefühl, wenn unter der Wasseroberfläche plötzlich etwas die Zehen streift. Vor allem in der Alten Donau haben Schwimmer damit zu kämpfen. Dort hat sich in kürzester Zeit eine neue Wasserpflanze ausgebreitet: das "Krause Laichkraut". "Die Pflanzen vermehrten sich sprungartig mit rund 10 Zentimetern pro Tag" erklärt Gerald Loew, Leiter der MA45 (Wiener Gewässer).

Badeplätze im Fokus der Mähboote

Das "Kraut" hat die Neue Donau sozusagen "gekapert" und das bisher vorherrschende "Ährige Tausendblatt" verdrängt. Mit Stand vom 23. Mai holten die Mähboote der Stadt schon 246 Tonnen an Pflanzen aus dem Wasser. "Seit mindestens 20 Jahren gab es keinen so flächendeckenden Bewuchs der Neuen Donau", so Loew. Um Badeplätze benutzbar zu machen, sind die Mähboote nun auch an Wochenenden im Einsatz.

Gemäht wird an beliebten Badestellen auch an Feiertagen und am Wochenende.
Gemäht wird an beliebten Badestellen auch an Feiertagen und am Wochenende.
Sabine Hertel

Klar ist aber, dass die Neue Donau nicht flächendeckend gemäht werden kann. Zur Unterstützung hat die Stadt Kapazitäten aufgestockt und externe Firmen beauftragt. Copa Beach und Brigittenauer Bucht sind bereits gemäht. Der Bereich Steinspornbrücke bis Waluliso-Steg wird derzeit massiv bearbeitet und Ende der Woche fertig sein.

Klimawandel beeinflusst Wachstum

Grund für die extreme Ausbreitung ist der Klimawandel. In den letzten Jahren sind Hochwasser im Frühjahr seltener geworden. 2021 gab es zwar ein Hochwasser, aber erst im Juli. "Da hatte das Krause Laichkraut den Entwicklungszyklus schon abgeschlossen. Es konnte ohne die Konkurrenz durch Pflanzen, die sonst den Boden besiedeln, anwachsen", so die Hydro-Botanikerin Karin Pall.

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