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Fukushima: Japan leitet Grundwasser ins Meer

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Japan lässt gewaltige Massen an Grundwasser um die Atomruine Fukushima herum ins Meer ableiten. Der Betreiber des vor drei Jahren bei einem Erdbeben und Tsunami zerstörten Kernkraftwerks, Tepco, begann am Mittwoch, zunächst 560 Tonnen Grundwasser nahe der Reaktoren 1 bis 4 hochzupumpen und über ein Drainagesystem in den nahen Pazifischen Ozean zu leiten.

Tepco versicherte, dass das Wasser unbelastet sei. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass das Wasser weiter in die Fundamente der Reaktorgebäude läuft und sich dort mit verseuchtem Wasser zur Kühlung der Brennstäbe mischt. Das ist mit das größte Problem in Fukushima.

Dienstagfrüh hatte Tepco wieder ein System zur Reinigung von radioaktiv verseuchtem Wasser heruntergefahren. Die gesamte Filteranlage wurde wegen eines Defekts abgeschaltet.

Vor gut einem Monat hat die japanische Regierung angekündigt, wieder in die Kernenergie einzusteigen und die Inbetriebnahme von Oi verboten

Allerdings haben Atomkraftgegner vor Gericht einen Sieg errungen. Im ersten Urteilsspruch seit dem SuperGAU wies ein Bezirksgericht in der Provinz Fukui am Mittwoch den Betreiberkonzern Kansai Electric Power an, das derzeit heruntergefahrene Kernkraftwerk Oi in Fukui nicht wieder in Betrieb zu nehmen.

Damit kam das Gericht der Forderung einer Gruppe von 189 Bürgern nach. Sie hatten beanstandet, dass der Betreiber zwei der vier Oi-Reaktoren 2012 hochgefahren hatte, obgleich ihre Sicherheit nicht garantiert worden sei.

 

Die Betreiber des Atomkraftwerks in Fukushima kämpfen seit dem Atomunfall vor über drei Jahren immer wieder mit schweren Pannen - meist mit Lecks, durch die große Mengen verstrahlten Wassers austraten. Die Katastrophe infolge eines Erdbebens und eines Tsunamis war das folgenschwerste Nuklearunglück seit dem Unfall von Tschernobyl im Jahr 1986. Am Gelände des Atommeilers befinden sich derzeit in über tausend Tanks.