Österreich

Fundstücke auf jüdischem Friedhof

Bei Sanierungsarbeiten am jüdischen Friedhof in der Seegasse in Wien-Alsergrund wurden 20 neue Grabsteine - sowie zahlreiche Fragmente - entdeckt.

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Die Steine wurden 1943 von jüdischen Gemeindemitgliedern in der Erde vergraben, um sie vor der Zerstörung durch die Nazis zu retten.

Die Fundstücke waren übereinandergestapelt und jeweils durch Erdschichten getrennt worden. In den kommenden Monaten wird geprüft, ob noch weitere Grabsteine in der Erde verborgen sind. Der jüdische Friedhof in der Seegasse, der aus dem 16. Jahrhundert stammt, wird seit 2004 renoviert. Das von einer Mauer umschlossene Areal umfasst rund 2.000 Quadratmeter.

"Die neuen Funde Jahrhunderte alter Grabsteine am jüdischen Friedhof Seegasse bringen das tragische, wechselhafte Schicksal der jüdischen Gemeinde Wiens und die Zerstörung in der NS-Zeit eindrucksvoll in Erinnerung", betonte der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch. Es sei "äußerst positiv", dass sich die Stadt Wien heute der traurigen Vergangenheit stelle und sich der Restaurierung des Friedhofes angenommen habe.