Fünf Irrtümer, die Ihnen das Grillen verkorksen

Grillen ist eine der beliebtesten Outdoor-Aktivitäten im Sommer. Aber auch der Umgang mit Feuer und Fleisch will gelernt sein!

Heute Redaktion
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Rauchiger Geschmack vom Holzkohlegrill? Nein, der Räuchergeschmack kommt nicht von der Holzkohle.
Rauchiger Geschmack vom Holzkohlegrill? Nein, der Räuchergeschmack kommt nicht von der Holzkohle.
Bild: iStock

Johann Stabauer, Mitbegründer der Austrian Barbecue Association (ABA), verrät auf "heute.at" die größten Irrtümer rund um das Garen am offenen Feuer.

Es ist vor allem der Männer liebste Beschäftigung in der warmen Jahreszeit: Das Grillen, bevorzugt am offenen Feuer. "Da kommt ein bisschen der Pyromane in uns durch", schmunzelt Johann Stabauer. Damit aber nicht nur das Grillen selbst, sondern auch das Essen Spaß machen, gilt es folgende fünf Irrtümer zu vermeiden.

1. Vormariniert ist praktischer

Sicher, es ist praktisch, und manchen schmeckt das fix fertige Steak aus dem Supermarkt ja auch, aber: "Lege ich vormariniertes Fleisch auf den Rost, brennt die Marinade ins Fleisch ein, der Überschuss tropft ins Öl, und die gefährlichen, krebserregenden Benzo(a)pyrene entstehen", erklärt Stabauer. Man muss das Fleisch also vor dem Grillen abtupfen, und dann ist die Marinade ohnehin weg.

Ausnahmen gibt es natürlich; "Eine Forelle sollte man marinieren, in dem Fall am Vorabend in 10-prozentige Salzlake legen, sonst schmeckt sie nach nichts", erklärt der Grillexperte. Auch der Barbarie-Entenbrust schmeckt ein nächtliches Rotweinbad.

2. Rauchiger Geschmack vom Holzkohlegrill

Der Holzkohlengrill sorgt für rauchigen Geschmack? Auch das ist laut Stabauer ein weitverbreiteter Irrtum! Der Geschmack des Fleisches bleibt gleich, egal, worauf es gebrutzelt wird, denn der Räuchergeschmack kommt nicht von der Holzkohle.

Die besteht nur aus Kohlenstoff, und die trockene Strahlungshitze, die von ihr ausgeht, ist geschmacksneutral. "Wenn ich einen rauchigen Geschmack an meinem Grillgut haben will, gibt es spezielles Holz oder Holzchips im Handel, die ich zusätzlich auf die Glut legen kann", so Meistergriller Stabauer.

3. Bier ist gut fürs Fleisch

Bier ist gut zum Fleisch, aber nicht fürs Fleisch. Die "Bierdusche" fürs Grillfleisch ist eine weitere Unsitte, die sich in den Köpfen festgesetzt hat. Da das Fleisch bei diesen Temperaturen seine Zellen bereits geschlossen hat, dringt der Biergeschmack nicht mehr ein, erklärt Stabauer.

Stattdessen schwemmt die Flüssigkeit den guten Geschmack vom Fleisch, landet in der Glut und wirbelt Asche auf. Da sind wir dann auch wieder bei den gefährlichen Benzo(a)pyrenen oder Nitrosaminen.

4. Aufspießen und wenden

Auch das Grillgut immer wieder zu wenden, damit es gar wird, ist ein großer Fehler: "Gewendet wird zweimal, nicht öfter", warnt  Stabauer. Auf dem Rost wird das Grillgut nämlich von unten erhitzt, das Wenden unterbricht den Garvorgang auf dieser Seite. Häufiges Wenden verzögert diesen also.

Auch das Hineinstechen ins Grillgut ist ein absolutes No-go. Das entzieht dem Fleisch Feuchtigkeit und macht es nur zäh und trocken. Es gibt für den Grillexperten einen ganz klaren Zeitpunkt, wann das Fleisch gewendet werden darf: "Wenn es nicht mehr auf dem Rost anklebt!"

5. Frisch vom Grill schmeckt's am besten

Vom Rost direkt auf den Teller? Nicht so stürmisch! Geduld zahlt sich aus: Am besten deckt man das Fleisch nach dem Grillen noch einmal ein paar Minuten mit einer Alufolie ab, damit es schön warm bleibt, rät Stabauer. Es entspannt dadurch ein wenig und wird zarter, was vor allem bei Steaks ein Hochgenuss ist.

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