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"Entführung": Darum saßen fünf Nackte im BMW

Heute Redaktion
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Es stellten sich viele Fragen, nachdem in Kanada fünf nackte Personen nach einem Unfall festgenommen wurden. Der Vater zweier Beteiligter bringt Licht ins Dunkel.

In der westkanadischen Provinz Alberta nahm die Polizei nach einem Unfall fünf nackte Personen fest. Sie sollen eine Frau mit ihrem sechs Wochen alten Baby und einen Mann mit ihrem BMW entführt haben.

Während zwei minderjährige Mädchen auf freien Fuß gesetzt wurden, kam es am Donnerstag zu einer Anhörung der drei Erwachsenen, eines 27-jährigen Mannes und zweier Frauen im Alter von 30 und 35 Jahren.

Kautionszahlung und Drogenverbot

Die drei kamen nach Zahlung einer Kaution frei. Das Gericht machte ihnen zudem die Auflage, weder Alkohol noch Drogen zu konsumieren. Am 30. November müssen der Mann und die beiden Frauen wieder vor dem Richter in Leduc erscheinen.

Über den Inhalt der Anhörung wurde unter Verweis auf den Persönlichkeitsschutz nichts Näheres bekannt. Fragen, wieso die fünf Personen nackt waren und wieso sie den Mann und die Mutter mit ihrem Baby entführen wollten, blieben so vorerst unbeantwortet.

Die kanadische Polizei hatte gegenüber dem Schweizer Portal "20 Minuten" bereits angetönt, dass Alkohol und Drogen eine Rolle in dieser bizarren Geschichte gespielt haben könnten.

Ein Tee mit "verrückter Wirkung"?

Ein Mann, offenbar der Vater der zwei beteiligten Teenager-Mädchen, bestätigt das. Gegenüber dem kanadischen "Edmonton Journal" und "CBC Canada" sagte der namentlich nicht genannte Mann, dass seine 13- und 15-jährigen Töchter mit seiner Exfrau und einem befreundeten Ehepaar zusammen gefrühstückt hätten. Dabei hätten sie einen Tee getrunken, den der 27-Jährige von einer Reise in Indien mitgebracht habe.

Dieser Tee habe offenbar halluzinogene Substanzen enthalten. Was genau das für ein Tee gewesen sein soll, wusste der Vater nicht, aber das Getränk habe offensichtlich eine "verrückte" Wirkung auf die fünf gehabt. "Der Gedanke ist beängstigend, dass sie sich dachten: 'Probieren wir doch diesen Tee' und eigentlich einen gemütlichen Morgen miteinander verbringen wollten, und dann endete das so, wie es geendet hat."

"Keine schlechten Menschen"

Alle fünf seien "keine schlechten Menschen", im Gegenteil, stellte der Mann klar. Sie seien allein wegen des Tees auf diesen "Trip" gekommen. Der Mann gab an, dass er über die Berichterstattung zuerst sehr habe lachen müssen – bis sich dann herausgestellt habe, dass seine alles andere als wilden Töchter in diese Sache verwickelt waren.

Opfer ohne Groll

Beide würden sich an nichts erinnern, sagte er weiter. Bluttests hätten gezeigt, dass seine Mädchen keine illegale Substanzen eingenommen hätten.

Er bestätigte zudem, was auch die Polizei bereits mitgeteilt hatte: Alle an diesem bizarren Fall Beteiligten kannten sich. Die Opfer, offenbar "Freunde der Familie", wie der Vater sagte, hegten keinen Groll gegen die fünf, die offensichtlich nicht gewusst hätten, was sie taten. (gux)