Österreich

Fünf Schuldsprüche im steirischen Böllerprozess

Bei der Neuauflage des Böllerprozesses wurden fünf Personen verurteilt. Bei einer illegalen Herstellung von Böllern wurden zwei Menschen getötet.

Heute Redaktion
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Im November 2014 explodierte ein Haus im südoststeirischen Kapfenstein. Zwei Personen kamen ums Leben als sie illegalerweise Böller herstellten. Bei den Getöteten handelte es sich um einen 29-Jährigen und dessen Vater. Eine weitere Person, der Bruder des 29-Jährigen, wurde verletzt. In dem Haus sollen bis zu 6.000 Böller gelagert gewesen sein.

Beim anschließenden Prozess um die illegale Fertigung und den Vertrieb der Knallkörper gab es neun Anklagen. Fünf der im Jänner 2017 ausgesprochenen Urteile wurden allerdings aufgehoben. Ab März des vergangenen Jahres wurde erneut verhandelt.

Bei der Neuauflage des Prozesses am gestrigen Montag in Graz wurden erneut Schuldsprüche ausgesprochen. Der Hauptangeklagte war erneut ein Steirer. Als Chef einer Pyrotechnikfirma soll er die illegale Produktion der Böller in Auftrag gegeben haben. Wurde er im ersten Prozess noch zu acht Jahren verurteilt, kam er dieses Mal mit "nur" sechseinhalb Jahren davon.

Zwei Händler wurden jeweils zu drei Jahren Haft verurteilt. Ein vierter Angeklagter fasste zwei Jahre Haft, acht Monate davon unbedingt, aus. Eine fünfte Person wurde zu sechs Monaten bedingt und einer Geldstrafe von 1.800 Euro verurteilt. Weil sich alle fünf Angeklagten Bedenkzeit erbaten, sind die Urteile nicht rechtskräftig. (mr)