Politik

Fünfmal mehr ausländerfeindliche Straftaten als 2014

Heute Redaktion
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Eine dramatische Entwicklung: Die Zahl der ausländerfeindlichen Straftaten ist im Vorjahr explodiert. Das Bundesamt für Verfassungsschutz erfasst seit 2014 die Straftaten gegen Asylwerber gesondert, auch hier sind die Zahlen alarmierend.

Der Verfassungsschutz befürchtete schon, dass die große Anzahl an Flüchtlingen einen Anstieg bei den Straftaten bedeuten würde. Deshalb werden die Angriffe auf Asylwerber seit dem Jahr 2015 extra erfasst. Allein diese Zahl betrug zum Jahresende 197.

Dazu kommen im selben Zeitraum 323 fremdenfeindliche und rassistische Straftaten. Das allein sind mehr, als in den vorhergehenden drei Jahren zusammen. 2014 wurden 111 derartige Delikte gezählt. Addiert man die nun extra erfassten 197 Taten gegen Asylwerber mit der Zahl der rassistischen Straftaten im Jahr 2014 erhält man eine Zahl von insgesamt 520 ausländerfeindlichen Straftaten.

Fünf mal soviel wie 2014

Das ist eine Verfünffachung des Wertes von 2014. Diesen unglaublichen Anstieg erklärt sich Peter Gridling vom Verfassungsschutz gegenüber "Ö1" mit der zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft. Das zeige sich auch auf Social Media, wo Meinungsäußerungen, die sonst nur in der extremistischen Szene vorkamen, plötzlich salonfähig werden.

Von Sachbeschädigung bis Körperverletzung

Die erfassten Straftaten sind vielfältig. Sie reichen von Sachbeschädigung bis zu Körperverletzung. In Graz wurde zuletzt .

Die wohl schwerwiegendste Tat geschah ebenfalls in der Steiermark: In der Nähe vom Asylquartier am Schwarzl See versuchte ein Autofahrer mutwillig zwei Asylwerber zu überfahren.

Spitzenreiter Niederösterreich

Das Ranking der ausländerfeindlichen Straftaten führt Österreichs größtes Bundesland Niederösterreich an. Auf Platz zwei liegt die Steiermark vor Oberösterreich und Tirol. Wien belegt den sechsten Platz. Vor allem in der letzten Jahreshälfte häuften sich die Delikte auffällig.