Österreich

Für 1 Million Euro: Wiener Rathaus soll mobil werden

Heute Redaktion
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Mit dem "mobilen Rathaus" will die Stadt näher zu den Bürgern. (c) Stadt Wien
Mit dem "mobilen Rathaus" will die Stadt näher zu den Bürgern. (c) Stadt Wien
Bild: zVg

Die Stadt Wien will näher zu den Bürgern. Ein Antrag an den zuständigen Gemeinderatsausschuss soll das Rathaus vom Ring auf die Straßen Wiens bringen.

"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen Stadtplanung oft erst dann miterleben, wenn es darum geht, sich von etwas bedroht oder sich schlecht informiert zu fuhlen. Das heißt: Das Rathaus muss raus, hin zu den Burgerinnen und Burgern", erklärt Planungsstadtratin Maria Vassilakou (Grüne) die Idee. Am 29. November will sie einen entsprechenden Antrag an den Gemeinderatsausschuss fur Stadtplanung und Verkehr übermittelt.

Rund ein Viertel mit Bürgerbeteiligung unzufrieden

Laut einer Umfrage unter 800 Wienern, werden die Moglichkeiten, die Entwicklungen in der Stadt mitzugestalten als "kritisch" betrachtet werden. Nur 21,1% der Befragten seien mit den gegebenen Moglichkeiten zufrieden. Das sei ein guter Anlass, um Mitbestimmung und Burgerinformation neu zu erfinden, betont Vassilakou und stellt konkrete Maßnahmen in Aussicht:

- Das "mobile Rathaus fur Stadtplanung" ist als modulare Konstruktion geplant, die von 2018 bis 2020 in Zusammenarbeit mit den Bezirksvorstehungen durch ganz Wien touren soll.

- Tourstopps sind an stark frequentierten Orten, wie beispielsweise Einkaufszentren oder Bahnhofen sowie bei Stadtentwicklungsgebieten, wie unter anderem der Seestadt Wien oder dem Nordbahnhof geplant

- eine begleitende Direktkommunikation und digitale Kampagne

- ein, auf die Wiener Gratzel abgestimmter Themenmix. Dabei sollen aktuelle Projekte (von der Revitalisierung von Straßenzugen, Verkehrsplanung bis hin zu großen Planungsprojekten) vorgestellt werden.

Dazu sollen auch Fragestellungen wie Mitbestimmung, virtuelle Stadt oder verschiedene Faktoren der Stadtentwicklung mit dem Wienern diskutiert werden.

"Mobiles Rathaus" mit 977.000 Euro veranschlagt

Fur die einmalige Herstellung des mobilen Rathauses sind 500.000 Euro veranschlagt, für den jahrlichen Betrieb rechnet Vassilakou mit jahrlichen Kosten von 477.000 Euro. Darin enthalten seien Maßnahmen zur BurgerInneninformation und Offentlichkeitsarbeit, Organisation und Durchfuhrung von Fachveranstaltungen sowie Tour durch Wien. Im Vergleich zu den laufenden Kosten der Planungswerkstatt – für diese nennt die Planungsstadträtin jährliche Kosten von bis zu 800.000 Euro –sollen sich die Kosten deutlich verringern.

(lok)