Österreich

Für Wiens Wirtschaft geht der Stadtrat in die Luft

Heute Redaktion
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Um besser zu werden, braucht es manchmal einen Perspektivenwechsel. Diesen absolvierte Wirtschaftsstadtrat Hanke auf einem Teleskopkran der Firma Prangl.

Die Stadt Wien ist für Unternehmen ein gutes Pflaster: Seit Jahren steigen die Zahlen der Neuansiedlungen kontinuierlich an. 2018 siedelten sich 355 Betriebe neu in Österreich, mehr als die Hälfte (182) davon in Wien.

Um den Unternehmen den Standortwechsel zu leichtern, bietet die Wirtschaftsagentur Wien Hilfe und Unterstützung. Davon profitierte auch die Firma Prangl. 1965 in Simmering von Josef Prangl gegründet, agierte der Spezialist für Hebebühnen und Schwertransport in den letzten Jahren von Brunn am Gebirge (NÖ) aus. Im Jänner 2017 kehrt das Unternehmen heim nach Wien.

Bei einem Betriebsbesuch von Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) fasste der Firmenchef zusammen, was bei der Umsiedlung von Niederösterreich nach Liesing gut lief und was man noch besser machen könnte. Der Stadtrat zeigte sich dafür dankbar: "Wir müssen das System laufend hinterfragen, um es so optimieren zu können", so Hanke.

Den gewünschten Perspektivenwechsel vollzog der Stadtrat nicht nur im Gespräch, sondern auch aus der Luft. Für "Heute" stieg er gemeinsam mit Christian Prangl in einen Teleskopkran und ließ sich auf 50 Meter Höhe heben.

Platz und Unterstützung als Entscheidungskriterien

"Das Problem mit dem Standort in Brunn war vor allem der Platz. Dort hatten wir insgesamt 24.000 Quadratmeter zur Verfügung, ohne die Möglichkeit zu erweitern. Bei dem neuen Grundstück in der Richard Tauber-Gasse haben wir nun 67.000 Quadratmeter. Das ist wichtig, weil wir für unsere Fahrzeuge viel Platz brauchen", so Prangl. Daneben waren aber auch die gute Verkehrsanbindung und die Unterstützung durch die Wirtschaftsagentur Wien ausschlaggebend für die Entscheidung nach Wien zurückzukehren.

Nachdem Prangl mit einem Logistik-Berater die Verkehrsströme des Unternehmens analysierte und den tatsächlichen Bedarf feststellte, bot die Wirtschaftsagentur der Firma das Grundstück in Liesing an.

Dazu bot die Wirtschaftsagentur auch Hilfe und Unterstützung bei der Erlangung der notwendigen Genehmigungen. "Prangl ist auf drei Bereiche spezialisiert: Die Vermietung von Kränen, die Vermietung von Arbeitsbühnen und die Durchführung von Schwertransporten wie beispielsweise Brücken oder Windräder", so der Firmenchef.

Stadt half bei Gehsteig-Absenkungen

Damit die Schwertransporte auch problemlos unterwegs sein können, waren bauliche Maßnahmen in der Umgebung der neuen Firmenzentrale notwendig. "Dazu zählten etwa die Absenkung von Gehsteigkanten, die Versetzung von Verkehrszeichen oder eine Ausnahmegenehmigung für ein rund 700 Meter langes Stück der S1, damit unsere Fahrzeuge Tag und Nacht ausfahren können. Die Wirtschaftsagentur hat uns hier super unterstützt, um gemeinsam mit der Asfinag Lösungen zu finden. Es heißt immer, dass in Wien alles mühsam und kompliziert ist, aber ich kann das nicht bestätigen", so Prangl.

Stadt nimmt Wünsche auf und will daraus lernen

Verbesserungswünsche hat der Firmenchef aber auch: "Viele unserer Kunden, die Hebebühnen oder Kräne mieten, tun das kurzfristig. Wenn wir hier dann bis zu sechs Wochen auf die Genehmigungen durch die Stadt warten müssen, ist das schon ein Problem", so Prangl, der ergänzt: "In vielen Fällen liegt das aber nicht an der MA65, sondern an anderen beteiligten Unternehmen".

Stadtrat Hanke nahm das Lob mit Freude entgegen, sieht damit die gute Arbeit der Stadt Wien bestätigt. "Mir ist das Feed-Back der Firmen wichtig, denn nur so können wir lernen und noch besser werden".

Fünf Prozent des Stadtgebiets sind Betriebsflächen

Von der Wiener Gesamtfläche (rund 41.400 Hektar, das heißt 46mal kleiner als Niederösterreich und neunmal kleiner als das Burgenland) sind derzeit 2.350 Hektar, also rund fünf Prozent als Betriebsflächen gewidmet. Davon seien rund 200 Hektar noch frei uns stehen für neue Ansiedlungen zur Verfügung, heißt es von der Stadt.

Um auch für Zukunft ausreichende Betriebsflächen anbieten zu können, hat die Stadt spezielle Schutzzonen definiert, um zu verhindern, dass die Grundstücke nicht umgewidmet werden können.

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