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Für Olympia müsste Wien Milliarden investieren

Heute Redaktion
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Bild: www.picturedesk.com

Allein die mögliche Bewerbung von Wien um die Olympischen Spiele 2028 würde einen zweistelligen Millionen-Eurobetrag kosten. Rechnet man sich aber vor, was die Sommerspiele inklusive der zu bauenden Sportstätten, Infrastruktur und des Sicherheitskonzeptes tatsächlich für Kosten verursachen könnten, ist die Summe nicht mehr als ein kleiner Vorgeschmack. London 2012 - Olympische Spiele und Paralympics - kostete 11,48 Milliarden Euro.

Allein die mögliche Bewerbung von Wien um die Olympischen Spiele 2028 würde einen zweistelligen Millionen-Eurobetrag kosten. Rechnet man sich vor, was die Spiele inklusive der Sportstätten, Infrastruktur und des Sicherheitskonzeptes tatsächlich für Kosten verursachen könnten, muss man von einem Vielfachen ausgehen: London 2012 kostete 11,48 Milliarden Euro.

Da Wien kaum über olympiataugliche Sportstätten verfügt, würden Bau bzw. Adaptierung von Stadien und Hallen eine enorme Summe verschlingen. Größter Brocken als Einzelinvestition wäre die Finanzierung eines Olympiastadions, das laut Vorgabe für die Leichtathletik-Bewerbe eine Netto-Kapazität (VIP und Medien nicht eingerechnet) von mindestens 60.000 Personen haben muss. Zum Vergleich: Das Happel-Stadion im Prater bietet rund 50.000 Zuschauern Platz. Es wäre damit aber für Fußball und auch Rugby tauglich.

Sicherheit

Ein besonders teurer Budget-Posten ist das Thema Sicherheit, die Kosten sind seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 explodiert. 1976 in Montreal betrugen die Kosten 70 Millionen US-Dollar, rund 17.000 Soldaten und Polizisten waren im Einsatz. Das Sicherheitskonzept für Athen 2004 und damit die ersten Spiele nach "nine eleven" verschlang 1,5 Milliarden Dollar, die NATO trat als Mitbeschützer auf und die EU als Mitfinanzierer.

Peking kostete 33 Mrd. Euro

Von den Schauplätzen der jüngten Sommerspiele ist Wien am ehesten mit dem aber auch noch einmal doppelt so großen Athen vergleichbar. Olympia 2004 in Griechenland kostete 8,954 Milliarden Euro, Peking 2008 unglaubliche 33 Milliarden Euro (davon 30,5 für Infrastrukturmaßnahmen).

London 2012 bezifferten sein Budget mit 11,48 Milliarden Euro. 40.000 Polizisten, Soldaten und andere Sicherheitskräfte waren zum Schutz der Sommerspiele in Großbritannien abkommandiert, das allein bedeutete einen Aufwand von 1,5 Milliarden Euro. Nach den Spielen war aber noch nicht Schluss mit Geldausgeben in London. So wird der Olympia-Park um 380 Millionen Euro umgebaut. In "Queen Elizabeth Olympic Park" umbenannt, soll er künftig für große Sportereignisse genutzt werden. Das Errichten mobiler Anlagen sowie der Rückbau diverser Stätten müsste freilich natürlich auch in Wien thematisiert werden.

Lesen Sie weiter: der Zeitplan

Sollte sich die Wiener Bevölkerung dafür entscheiden, dass man sich um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2028 bemühen soll, würde es im Bewerbungsprozess Anfang 2019 so richtig losgehen - die Eckdaten einer möglichen Bewerbung und weitere wichtige Daten des Internationalen Olympischen Komitees betreffend Sommerspiele:

   2013: Am 7. September stimmt das IOC in Buenos Aires über die Austragung der Sommerspiele 2020 ab. Istanbul, Madrid und Tokio stehen zur Wahl.
   2016: XXXI. Olympische Sommerspiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August)
   Ende 2017: Das IOC stimmt über die Austragung der Sommerspiele 2024 ab.
   Anfang 2019: Das IOC versendet ein Rundschreiben inklusive Bekanntgabe der entsprechenden Fristen für eine Bewerbung 2028.
   Mitte 2019: Das IOC versendet Einladungsschreiben an die nationalen Olympischen Komitees zur Abgabe einer Bewerbung für 2028.
   Mitte 2019: Bestätigen der IOC-Auflagen seitens der potenziellen Bewerber für 2028
   Mitte/Ende 2019: Die nationalen Olympisches Komitees übermitteln dem IOC schriftlich den Namen der Bewerberstadt für 2028.
   Ende 2019: Das IOC hält einen Informationsworkshop für alle Bewerber für 2028 ab.
   Anfang 2020: Abgabe der Bewerbungsunterlagen für 2028 bzw. Garantien an das IOC
   2020: XXXII. Olympische Sommerspiele
   Mitte 2020: Der IOC-Executive-Board entscheidet, wie viele und welche Bewerber den Kandidatenstatus für 2028 erhalten. Das dürften drei bis vier Städte sein.
   Anfang 2021: Abgabe der finalen Kandidatur-Unterlagen für 2028
   Ende 2021: Wahl des endgültigen Ausrichters der Sommerspiele 2028 im Rahmen einer IOC-Session
   2024: XXXIII. Olympische Sommerspiele
   2028: XXXIV. Olympische Sommerspiele