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Fürsten-Witwe Melinda Esterhazy tot

Heute Redaktion
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Melinda Esterhazy ist in der Nacht auf Donnerstag im 95. Lebensjahr in Eisenstadt gestorben. Die Witwe des zwölften und letzten Fürsten Paul V. Esterhazy sei friedlich im Kreis ihrer Familie entschlafen, teilte die Esterhazy Privatstiftung in einer Aussendung mit. Melinda Esterhazy hatte sich im Jahr 2002 ins Privatleben zurückgezogen.

Die gebürtige Ungarin wurde am 24. Mai 1920 als Melinda Ottrubay in Budapest geboren. Nach ihrem Abschluss am Gymnasium widmete sie sich einer künstlerischen Laufbahn. Als Mitglied der Budapester Staatsoper wurde sie im Alter von 24 Jahren zur "Primaballerina Assoluta" ernannt.

Ehemann in Ungarn zu 15 Jahren verurteilt und enteignet

Im Jahr 1946 heiratete sie Paul V. Esterhazy. Zwei Jahre später wurde ihr Ehemann von den Kommunisten nach einem Schauprozess zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der Fürst verlor daraufhin seine Besitztümer in Ungarn. 1956 gelang ihm die Flucht aus Ungarn. Bis zu seinem Tod 1989 lebten die beiden in Zürich. Das kinderlose Ehepaar war 43 Jahre lang verheiratet.

Witwe managte erfolgreich riesigen Besitz

Nach dem Tod des Fürsten gelang Melinda Esterhazy die Neustrukturierung der Domäne Esterhazy. Zum riesigen Besitz zählen unter anderem unschätzbare Kulturgüter wie das Schloss Esterhazy sowie die Burg Forchtenstein, für deren Renovierung sie während ihrer aktiven Zeit verantwortlich zeichnete.

2002 Rückzug ins Privatleben

Im Jahr 2002 zog sich Melinda Esterhazy komplett aus der Öffentlichkeit zurück. Anlässlich ihres 90. Geburtstages wandte sie sich via Aussendung an die Medien: "Die wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen, die die Stiftungen in den vergangenen Jahren seit der Modernisierung genommen haben, machen mich stolz und zeigen mir, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden", erklärte sie damals.

Ihre Aufgaben in den Esterhazy'schen Stiftungen und in der Domäne übergab die Jubilarin an die Vorstände der Esterhazy Privatstiftung. Nach dem Tod ihres Mannes am 25. Mai 1989 schaffte sie Neustrukturierungen der Esterhazy-Domäne und intensivierte die Beziehungen zum Land Burgenland.

APA/red.

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