Alice Tai gehört zu den besten paralympischen Schwimmerinnen der Welt. Bei ihrem Paralympics-Debüt in Rio 2016 gewann sie eine Gold- und eine Bronzemedaille. Zudem räumte Tai 2019 bei den IPC World Para-Swimming Championships in London gleich in sieben Disziplinen Gold ab. Trotz des großen Erfolgs war die Engländerin konstantem Leiden ausgesetzt.
Denn: Tai wurde mit beidseitigem Klumpfuß geboren. "Meine beiden Knöchel sind verschmolzen und arthritisch", schreibt die mit dem "Order of the British Empire" ausgezeichnete Paralympionikin auf Twitter. Ihr rechter Fuß sei aber schon immer problematischer gewesen – und nicht funktionsfähig. Tai: "In den letzten Jahren haben sich die Schmerzen in meinem rechten Fuß verschlimmert." Nach langer Abwägung hätte sie sich deshalb nun dazu entschieden, ihren rechten Fuß operativ entfernen zu lassen.
"Es gab keine korrigierenden Operationen mehr, die meine Beweglichkeit deutlich verbessern und gleichzeitig die Schmerzen lindern konnten", erklärt die Athletin. Seit dieser Erkenntnis habe sie nur noch auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Dieser sei nun gekommen: "Letztes Jahr wurde mir klar, dass ich Zeit verschwendete – wenn ein qualitativ besseres Leben möglich war (ohne Krücken, mit geringerer Wahrscheinlichkeit, meine Arme zu zerstören), worauf wartete ich dann noch?"
Letzte Woche hat sich Tai schließlich dem Eingriff unterzogen. "Das medizinische Team, das an der Operation beteiligt war, sieht meiner Genesung unglaublich optimistisch entgegen. Genau wie ich", twittert sie aus dem Spital. Dazu ein Bild von ihr, wie sie über beide Ohren strahlt. Tai weiter: "Ich möchte sagen, dass ich gesund, glücklich und wohlauf bin, also bitte keine Panik." Nach fünf Tagen im Krankenhaus wurde die Schwimmerin vergangenen Mittwoch aus der südenglischen Stadt Poole entlassen.