Österreich

Fußballtrainer filmte Frauen beim Duschen

Ein 27-jähriger Fußballtrainer soll in der Umkleidekabine heimlich mit einer Handy-Kamera mitgefilmt haben. Eine Anzeige blieb aber erfolglos.

Heute Redaktion
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Fußballtrainer filmte in der Umkleidekabine und beim Duschen mit.
Fußballtrainer filmte in der Umkleidekabine und beim Duschen mit.
Bild: iStock (Symbol)

Aufregung bei einem Fußballverein im Mostviertel: In der Umkleidekabine fiel zwei 19-Jährigen die Jacke und die Handy-Kamera ihres Trainers auf: "Es war eingeschaltet und hatte uns gefilmt, als wir nackt in der Umkleidekabine waren. 20 Minuten lang", erzählt eines der Opfer gegenüber dem "Kurier". Umso bitterer, da der 27-Jährige auch eine Vertrauensperson für die jungen Frauen war.

Die beiden Kickerinnen filmten ihrerseits die Aufnahme mit ihren eigenen Handys ab, sie überlegten wie sie weiter vorgehen sollten. Schließlich erstatteten sie telefonisch Anzeige bei der Polizei.

Das Ganze hatte sich am 2. Oktober abgespielt, am 7. November durchsuchten Polizeibeamte das Zuhause des 27-Jährigen mit einem Durchsuchungsbefehl. Notebooks, Tablets, Mobiltelefone, Kameras und USB-Sticks wurden mitgenommen.

Anwältin Valentina Murr schaltete sich in die Causa ein, der Coach wurde befragt, soll zugegeben haben, vier bis fünf Mal heimlich gefilmt zu haben.

Vorsätzliche Körperverletzung (seit den Videoaufnahmen soll eine der Frauen unter Anpassungsstörungen leiden) liege laut Staatsanwaltschaft aber nicht vor: "Der Beschuldigte wollte nicht, dass seine Schülerinnen die Videos sehen, sodass dem Beschuldigten kein Vorsatz auf das Herbeiführen einer Gesundheitsschädigung (...) nachgewiesen werden kann (...)", heißt es in der Stellungnahme.

Zudem ist in Deutschland das unerlaubte Filmen oder Fotografieren strafbar, in Österreich gibt es einen solchen Gesetzesparagrafen aber nicht. Heimliches Filmen ist erlaubt, wenn kein pornografischer Inhalt vorliege.

Psychologische Betreuung, die Kickerstiefel an den Nagel gehängt: An den beiden 19-Jährigen nagen hingegen die Aufnahmen vom vergangenen Jahr. Sollte das Gericht der Einschätzung der Staatsanwaltschaft folgen, bleibt laut "Kurier" den 19-Jährigen nur der Weg zur Datenschutzbehörde.

Nach den Vorwürfen wurde der Fußballtrainer allen seinen Funktionen enthoben. (wes)