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Fußballtrainer prügelt Spieler (16) halb tot

Äußerst unschöne Szenen trugen sich bei einem Spiel der U19-Kreisliga zu. Ein Jugendtrainer verprügelt einen Spieler der gegnerischen Mannschaft. 

Leo Stempfl
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Ein Fußballplatz, nicht in Franken, sondern in Frankreich.
Ein Fußballplatz, nicht in Franken, sondern in Frankreich.
iStock

Auch das Spiel an sich zwischen der SG Boxdorf/Großgründlbach und dem KSD Hajduk am 23. November verlief durchaus wild. Zwei Platzverweise setzte es durch den Schiedsrichter, der das Spiel aufgrund der Härte auch vorzeitig abbrechen musste. Doch damit war der Gewalt noch kein Ende gesetzt. Es kam zur Rudelbildung, neben den Spielern stürmten auch Zuschauer und Betreuer auf das Spielfeld.

Trainer Markus M. (49), dessen Sohn als Spieler am Feld stand, sah diesen den Angriffen eines gegnerischen Spielers ausgesetzt. Deswegen stürmte der 49-Jährige auf den Platz, packte den vermeintlichen Angreifer seines Sohnes an den Haaren und schlug ihm mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Der damals 16-Jährige Spieler der SG Boxdorf/Großgründlbach ging zu Boden.

Tritte gegen den Kopf

Doch nicht genug: Den am Boden liegenden attackierte der Trainer weiter mit Tritten gegen den Kopf. Zeugen berichten von mehreren Tritten, der Täter selbst spricht von einem einzelnen Tritt. Spieler gingen dazwischen, die Polizei kam dazu, Die Rettung brachte den 16-jährigen Semir ins Krankenhaus, wo er mehrere Wochen verbringen und zwei Operationen machen musste.

An den Folgen des dreifachen Bruches des Unterkiefers und der Gehirnerschütterung leidet der mittlerweile 17-Jährige noch heute. Eine Stahlplatte an der rechten Wange bleibt für immer drin, drei- bis viermal die Woche muss er Schmerzmittel nehmen.

Versuchter Totschlag?

Der Angeklagte entschuldigte sich im Gerichtssaal und verwies auf die 5.000 Euro, die er dem Opfer bereits an Schmerzengeld überwiesen habe. Eine Tötungsabsicht habe er auf keinen Fall gehabt, es war vielmehr eine "unentschuldbare Entgleisung". Das Urteil soll am 18. September verkündet werden.