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G7 wollen künftig ohne Putins Gas auskommen

Heute Redaktion
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Bild: EPA/Heute.at-Montage

Die Staats- und Regierungschefs der westlichen Industriestaaten (G-7) kommen am Mittwoch in Brüssel zu einem Gipfeltreffen zusammen. Bei dem zweitägigen Treffen geht es vor allem um die Ukraine-Krise. Nach der Annexion der Krim hatten die G-7-Staaten Russlands Präsidenten Wladimir Putin ausgeladen. Nun suchen die EU und die G7 eine Möglichkeit, die Abhängigkeit von russischem Gas zu minimieren.

. Nach der Annexion der Krim hatten die G-7-Staaten Russlands Präsidenten Wladimir Putin ausgeladen. Nun suchen die EU und die G7 eine Möglichkeit, die Abhängigkeit von russischem Gas zu minimieren.

Zur Gruppe der Sieben gehören die USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Mit Russland zusammen bildete bisher die G7 die Gruppe der Acht (G-8). Wladimir Putin wurde nach der Annexion der Krim-Halbinsel aber von dem Treffen ausgeschlossen.

Ziel: weg vom russischen Gas

Neben der andauernden Ukraine-Krise steht die Energiepolitik ganz oben auf der G7-Agenda. Wichtigstes Ziel: Die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu minimieren, um Putin so einen geopolitischen Trumpf - den dieser derzeit etwa im ausspielt - aus der Hand zu nehmen.

Die EU-Regierungen hatten die EU-Kommission deshalb beauftragt, bis Ende Juni eine Strategie auszuarbeiten, wie die Union unabhängiger von russischen Rohstofflieferungen werden könnte. Die G-7-Regierungen dürften die Internationale Energieagentur (IAE) beauftragen, mit der EU eine gemeinsame Energiestrategie zu entwickeln, sagte ein Regierungsvertreter. Ein Beitrag könnte etwa der Import amerikanischen Flüssiggases sein.

Weiteres Vorgehen gegen Putin

Unter Vorsitz der Europäischen Union, die bei G7- und G8-Treffen mit am Tisch sitzt, werden die Spitzenpolitiker weiters beraten, welche Linie am besten gegenüber Putin einzuschlagen ist. Diplomaten erwarten von der Runde vorerst keine neuen Strafmaßnahmen gegen Russland.

Im gleichen Maße wichtig sind für die G-7-Staaten die künftigen Beziehungen zur Regierung der Ukraine, die versucht, sich nach Westen zu orientieren. . Die Gipfelrunde will beraten, wie der Ukraine wirtschaftlich geholfen werden kann - auch um die Reformen des neuen Präsidenten Petro Poroschenko zu stützen.

Hilfe für Entwicklungsländer

Die G-7-Staaten wollen zudem auf dem Gipfeltreffen eine Initiative starten, die Entwicklungsländer dabei helfen soll, bessere Abkommen zur Nutzung ihrer Rohstoffvorkommen abzuschließen. Das Problem sei bisher, dass zu wenige Gewinne bei solchen Rohstoffabkommen in den Ländern blieben, hieß es in der Bundesregierung.

Die G-7-Staaten wollten daher etwa Experten für die Vertragsverhandlungen anbieten. Einige Entwicklungsländer klage über für sie unvorteilhafte Verträge. Westliche Regierungen werfen zudem China vor, sich durch wenig transparente Abkommen mit Entwicklungsländern Rohstoffvorkommen etwa in Afrika zu sichern.