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Gab es einen zweiten Täter bei Bus-Attentat?

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Nach der Autopsie der Leiche des Selbstmordattentäters von Bulgarien gehen die Ärzte davon aus, dass dieser einen Komplizen gehabt haben muss. Der getötete Angreifer könne nicht ein verdächtiger Mann sein, der am Tag vor dem Attentat am Flughafen der Schwarzmeerstadt Burgas ein Auto mieten wollte, sagte die bulgarische Medizinerin Galina Milewa am Sonntag im Fernsehen.

Dieser Mann hatte nach Zeugenangaben sehr kurze Haare, ein sonnengebräuntes Gesicht und sah laut Milewa aus "wie ein Araber". Der Selbstmordattentäter habe jedoch "ein bleiches Gesicht, helle Augen und sehr dichtes braunes Haar" gehabt.

Zeugenaussagen sprechen für Komplizen

Auch die Journalistin Katja Kassabowa aus Burgas ging am Sonntag davon aus, dass "dieser einen Komplizen gehabt haben müsste". Sie führte dies auf die blaue Augenfarbe des Attentäters zurück. Diejenige des Manns bei der Autovermietung gab sie hingegen mit braun an. Kassabowa berichtete zudem unter Berufung auf an der Obduktion Beteiligte, der Kopf, die Arme und die Beine des Attentäters seien vom Körper abgetrennt worden. Er habe etwa zehn Zentimeter langes Haar gehabt und bei dem Anschlag eine Perücke getragen. Der 1,82 große Mann habe ausgesehen "wie ein Europäer", aber auch "arabischer Herkunft" sein können, berichtete Kassabowa.

Der Selbstmordattentäter hatte am Mittwoch am Flughafen von Burgas einen Anschlag auf einen Bus mit israelischen Touristen verübt. Fünf Israelis, der bulgarische Busfahrer und der Attentäter selbst wurden bei der Explosion getötet. Aufzeichnungen einer Überwachungskamera zeigen den mutmaßlichen Attentäter, bevor er etwa drei Kilogramm Sprengstoff zur Explosion brachte. Die USA machten die radikalislamische libanesische Hisbollah für den Anschlag verantwortlich. Israel beschuldigte den Iran des Attentats, der jedoch jede Beteiligung an der Bluttat zurückwies.