Wirtschaft

Gabmann hatte "keine Ahnung vom Geschäft"

Heute Redaktion
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Die Flughafen Wien AG will die Klagsforderung von Ex-Vorstandsmitglied Ernest Gabmann über 500.000 Euro nicht erfüllen, aus der Klagebeantwortung des Unternehmens erhellten sich die für den Ex-Politiker wenig schmeichelhaften Gründe, berichtet der Standard (Dienstagausgabe) vorab. Gabmann berufe sich in seiner Klage darauf, das Projekt Skylink "auf Schiene gebracht" und bei seinem vorzeitigen Abgang einen Konsulentenvertrag wie Ex-Vorstand Gerhard Schmid zugesagt, dann aber nicht bekommen zu haben.

Ein Ex-Wirtschaftslandesrat, der "keine Ahnung vom Geschäft hat": Im Rechtsstreit zwischen Ex-Vorstand Ernest Gabmann und dem Flughafen Wien ist nun ein brisantes Papier an die Öffentlichkeit gelangt. In der Klagebeantwortung des Airports geht der Flughafen-Anwalt hart ins Gericht mit Gabmann.

Die Flughafen Wien AG will die Klagsforderung von Ex-Vorstandsmitglied Ernest Gabmann über 500.000 Euro nicht erfüllen. Aus der Klagebeantwortung des Unternehmens erhellten sich die für den Ex-Politiker wenig schmeichelhaften Gründe, berichtet der .

Gabmann berufe sich in seiner Klage darauf, das Projekt Skylink "auf Schiene gebracht" und bei seinem vorzeitigen Abgang einen Konsulentenvertrag wie Ex-Vorstand Gerhard Schmid zugesagt, dann aber nicht bekommen zu haben.

"Gabmann wurde Gesellschaft aufs Aug gedrückt"

Die Zeitung zitiert aus der Klagebeantwortung: "Die Einschätzung des Klägers zu seinem Beitrag zum Unternehmenserfolg ... ist jedenfalls anders, als sie von Dritten, insbesonders vom Aufsichtsrat der Beklagten gesehen wurde", schreibe Flughafen-Anwalt Helmut Engelbrecht.

Er belege dies mit Zitaten aus der Aufsichtsratssitzung vom 15. Dezember 2010, als die Verträge der damaligen Chefs vorzeitig per Ende 2011 beendet wurden.

Einige Kommentare der Kontrollore zum damaligen Vorstand laut Standard: "Gabmann wurde der Gesellschaft aufs Aug gedrückt. Dieser hat keine Ahnung vom Geschäft. Der Vorstand kümmert sich um nichts. Außerhalb von Routinetätigkeiten hat der Vorstand Schwierigkeiten. Der Vorstand arbeitet zu langsam. Die Herren Herbert Kaufmann und Schmid sind nicht mehr die Richtigen, Herr Gabmann ist sowieso nicht geeignet."

"Keine Verwendung" für Gabmann

Präsident Johannes Coreth, der von 1997 bis 2011 dem Aufsichtsrat angehörte, laut Zeitung: "Die Flughafen AG funktioniert trotz und nicht wegen des Vorstands."

Einen Konsulentenvertrag habe man Gabmann nicht versprochen, nur "Verhandlungen für den Abschluss eines solchen - aber nur, wenn ein Aufgabenbereich gefunden werden kann, der im Interesse des Flughafens liegt", heißt es in dem Zeitungsbericht weiter.

Der sei aber nicht zu finden gewesen.

Gabmann "will weder Arbeit noch Verantwortung übernehmen"

Dass der einstige niederösterreichische Landes-Vize seine Zuständigkeit für Skylink zurückgelegt hat, falle ihm nun auf den Kopf. Die Flughafen-Anwälte: "Das Signal an die Flughafen AG war klar: Ich will weder Arbeit noch Verantwortung übernehmen."

Gabmann bekam dann die Bereiche Allgemeine Bauabteilung sowie Immobilien und Retail. Der Flughafen stelle ihm ein mäßiges Zeugnis aus, so der Standard: "Auch diesem eingeschränkten Aufgabenbereich kam er nicht in zufriedenstellender Weise nach."

APA/red.

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