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Gaffer behinderten Einsatz nach Lkw-Unfall

Schaulustige haben bei einem Unfall auf der Autobahn A6 bei Nürnberg für "katastrophale Zustände" gesorgt, berichtet die Polizei.

Heute Redaktion
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Nach einem Unfall mit mehreren Lkw auf der Autobahn A6 bei Nürnberg haben Gaffer Montagmorgen laut Polizei die Arbeit der Rettungskräfte massiv behindert. "Die Leute standen in mehreren Reihen mit ihren Kameras", schilderte ein Polizeisprecher und sprach von "katastrophalen Zuständen".

Rund 80 Menschen hatten gegen 7.30 Uhr früh eine Traube um die Unfallstelle gebildet und mit ihren Handys Filme und Fotos vom Unfallfahrzeug – einem Getränkelaster, dessen Ladung sich über die gesamte Fahrbahn verteilt hatte – zu schießen, anstatt Rettern Platz zu machen.

Keine Rettungsgasse gebildet

Zunächst hatten die Autofahrer vor Ort keine Rettungsgasse gebildet, wodurch die Einsatzkräfte anfangs nicht zur Unfallstelle gelangen konnte. Weil zahlreiche Autolenker ihre Fahrzeuge verließen, um die Unfallstelle zu sehen, gab es weitere Verzögerungen.

Die Polizei musste die Schaulustigen schließlich mit Absperrungen zurückdrängen, damit die Rettung zu dem schwer verletzten Lkw-Lenker gelangen konnte.

Einsatzkräfte mussten einschreiten

Erst nach dem Einschreiten der Einsatzkräfte, die eigentlich zum Retten von Personen und Bergen der Unfallstelle vor Ort waren, begaben sich die Schaulustigen in einen Grünstreifen jenseits der Leitschutzplanke, um dort weiter zu fotografieren, berichtet die Polizei Mittelfranken in einer Aussendung.

Der verletzte Lkw-Fahrer wurde schließlich mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Drei weitere beteiligte Lenker wurden zum Glück nur leicht verletzt. (hos)