Multimedia

Galaxy Note20 Ultra: Das Handy mit dem Zauberstab

Das Galaxy Note20 Ultra ist groß, teuer und verbraucht viel Batterie. Dennoch spricht einiges für das neue Samsung-Gerät.

20 Minuten
Teilen
1/10
Gehe zur Galerie
    Samsung hat ein neues Gerät in seiner Note-Serie auf den Markt gebracht. Das Handy heißt Samsung Galaxy Note20 Ultra.
    Samsung hat ein neues Gerät in seiner Note-Serie auf den Markt gebracht. Das Handy heißt Samsung Galaxy Note20 Ultra.
    20M

    Seit kurzem ist Samsungs neues Mega-Smartphone, das Galaxy Note20 Ultra, in Österreich erhältlich. Es handelt sich dabei um eines der größeren Handys des Herstellers, denn es kommt mit seinem 6,9-Zoll-Bildschirm gleich groß daher wie das Flagship der S-Serie, das Galaxy S20 Ultra. Auch in den restlichen Dimensionen ähneln sich die beiden Geräte stark. So ist das Note20 Ultra 8,1 Millimeter dick und wiegt 208 Gramm, während das S20 Ultra 8 Millimeter dick ist und 220 Gramm wiegt.

    In einem Punkt unterscheiden sich die beiden Handys aber deutlich, und es handelt sich dabei auch gleich um das Haupt-Feature des Note20 Ultra: der neue S-Pen. Dieser ist direkt in das Telefon eingelassen und kann mittels kurzem Druck mit einem Finger aus dem Gehäuse gelöst werden. Dabei wird automatisch der Pen-Modus im Smartphone aktiviert. So werden dem Nutzer ein Haufen an Funktionen angeboten, darunter das Erstellen von Notizen, die genaue Auswahl eines Screenshot-Fensters oder die Möglichkeit, mittels der App "Penup" rasch und einfach digitale Zeichnungen zu erstellen.

    Wie mit einem Zauberstab

    Tatsächlich funktioniert der S-Pen einwandfrei. Man merkt deutlich, dass Samsung hier nochmals über die Bücher gegangen ist und einen elektronischen Stift entworfen hat, bei dem es sich tatsächlich so anfühlt, als würde seine virtuelle Tinte direkt auf den Bildschirm laufen. Verzögerungen gibt es bei einer Latenz von neun Millisekunden praktisch keine mehr.

    Picture

    Außerdem hat sich auch die Software der Samsung-Notes-App deutlich verbessert. So funktioniert die Handschrifterkennung äußerst gut, und man muss sich beinahe schon Mühe geben, so hässlich zu schreiben, dass das Gerät die Schrift nicht mehr entziffern kann. In den meisten Fällen funktioniert es problemlos, das Handgeschriebene in einen Drucktext zu formatieren.

    Picture

    Der Stift kann aber auch für einige weitere Funktionen des Telefons genutzt werden. So wird er für die Kamera beispielsweise zu einem Selfie-Selbstauslöser. Außerdem kann man das Handy mittels verschiedenster Wischbewegungen des Stifts bedienen – und sich dabei ein wenig wie ein Zauberer mit Zauberstab fühlen, denn der Bildschirm muss dabei nicht einmal berührt werden. Die Entscheidung, ob eine solche Bedienung sinnvoll ist oder von aussen eher seltsam aussieht, ist dabei dem Nutzer selbst überlassen.

    Hülle? Eine gute Idee

    Aber auch vom S-Pen einmal abgesehen kann sich das Note20 Ultra blicken lassen. Das einzig Negative, das man in Bezug auf die Kamera des Handys erwähnen kann, ist die riesige Kamerabeule auf der Rückseite des Telefons. Diese steht stark hervor und macht es beinahe unmöglich, das Handy ohne Hülle zu benutzen. Wie Wired.com es ausdrückt: "Ohne Hülle zu leben, bedeutet, in Angst zu leben."

    Picture

    Ansonsten zeigt die Kamera eine solide Performance. Tatsächlich ist Samsung die Probleme, die sich beim S20 Ultra vor allem beim Autofokus gezeigt haben, beim Note20 Ultra angegangen und hat sie beinahe eliminiert. Während das S20 Ultra noch immer mit Fokusproblemen kämpft, funktioniert dies beim Note20 Ultra um einiges schneller und besser.

    Das sind die Kameras

    Unterstützt wird dies durch die Dreifachkamera auf der Rückseite des Telefons. Darunter befindet sich ein 12-Megapixel-Weitwinkelobjektiv, eine 12-Megapixel-Telefoto-Kamera mit 50-fach-Zoom und eine 108-Megapixel-Hauptkamera. Auf der Vorderseite ist das Telefon mit einer 10-Megapixel-Selfie-Kamera ausgestattet.

    Galaxy Note20 Ultra
    Galaxy Note20 Ultra
    20M

    Alles in allem also ein solides Telefon – wäre da nicht die 4.500-mAh-Batterie im Gehäuse versteckt. Mit dieser müssen nämlich sowohl der S-Pen als auch der große 120-Hz-Bildschirm auskommen, was an manchen Tagen äußerst knapp werden kann. Stellt man die Bildwiederholungsrate allerdings auf 60 Hz ein und nutzt den Stift nur spärlich, kann das Telefon bei normalem Gebrauch von morgens bis abends durchhalten. Bei einer Wiederholungsrate von 60 Hz lässt sich die Bildschirmauflösung übrigens ähnlich wie beim S20 Ultra auf WQHD mit einer Auflösung von 3.088 x 1.440 Pixel einstellen, was den Bildschirm äußerst scharf und definiert erscheinen lässt.

    Für wen ist das Handy?

    Im österreichischen Handel ist das Samsung Galaxy Note20 Ultra für 1.299 Euro (256 GB Speicher) in den Farben Mystic Bronze und Mystic Black sowie um 1.399 Euro mit der zusätzlichen Farbe Mystic White (512 GB) erhältlich. Aber wer sollte sich das Gerät für diesen Preis anschaffen? Das Note20 Ultra ist wohl hauptsächlich für Leute interessant, die beim Gedanken an den S-Pen aufgeregt werden. Dieser ist gleichzeitig das Haupt-Feature und das größte Verkaufsargument des Telefons.

    Aber auch für Nutzer, die nicht planen, den S-Pen regelmäßig zu nutzen, kann das Handy von Interesse sein. Der große Bildschirm und die gute Kameraausstattung allein sind schlagfertige Argumente für das Telefon. Außerdem ist es etwas günstiger als das Samsung Galaxy S20 Ultra, das im Handel zwischen 1.349 und 1.549 Euro kostet. Wer sich aus all diesen Features aber nicht viel macht, ist auch mit den günstigeren Versionen der S-Series, dem Galaxy S20 (899 Euro) oder dem Galaxy S20+ (999 Euro), gut beraten.