Österreich

Ganze Saab-105-Flotte des Heers fällt monatelang aus

Die Saab-105-Flugzeuge des Bundesheeres sind nicht mehr einsatzbereit. Bolzen mit Rissen müssen getauscht werden.

Heute Redaktion
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Im Bild: ein Pilot der Luftwaffe im Cockpit einer Saab 105.
Im Bild: ein Pilot der Luftwaffe im Cockpit einer Saab 105.
Bild: Bundesheer

Das Bundesministerium für Landesverteidigung gibt bekannt, dass bei der Saab-105-Flotte des Bundesheers Risse in Bolzen entdeckt wurden, die das hintere Leitwerk mit dem Rumpf verbinden. Sie müssen ausgetauscht werden, allerdings gibt es die Bolzen nicht und sie müssten erst produziert werden. Es könne "Monate dauern, bis die Saab-105 wieder einsatzbereit sind. Die Luftraumüberwachung wird daher zur Gänze von den Eurofightern übernommen", heißt es.

Der Ausfall der Saab-105 habe weitreichende Auswirkungen auf die Sicherung des österreichischen Luftraums. "Die Luftraumüberwachung muss sich nun ausschließlich auf das System Eurofighter und den Flugplatz Zeltweg abstützen. Dies führt zu erheblichen Mehrkosten, da die Flugstunden für die Saab-105 rund 3.000 Euro betragen; jene des Eurofighters kosten beinahe mehr als das Zehnfache".

"Aktive Luftraumüberwachung nicht durchführbar"

Die bereits bestehenden Lücken in der Luftraumüberwachung würden vergrößert. "Dies hängt vor allem mit den bereits bestehenden Einschränkungen im Bereich der Techniker und Fluglosten sowie aller für den Flugbetrieb notwendigen Maßnahmen zusammen", so das Ministerium. Und: Bei Ausfall des Flugplatzes Zeltweg etwa durch schlechtes Wetter sei "eine aktive Luftraumüberwachung nicht durchführbar".

Die in Linz-Hörsching stationierten Saab-105OE wurden in den frühen 1970er-Jahren beschafft und werden nur mehr bis Ende 2020 fliegen. Bislang ergänzte die Saab-105-Flotte die Eurofighter-Abfangjäger bei der Überwachung des Luftraums. Eine Entscheidung über ein Nachfolge-Modell wurde bisher nicht getroffen. Bei den Saab-105OE handelt es sich um sogenannte "aging aircraft", bei denen aufgrund des Alters jederzeit mit technischen Ausfällen zu rechnen ist.