Österreich

Gas abgedreht: Bauer verprügelte EVN-Mann

Heute Redaktion
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Bild: iStock (Symbol)

Weil ihm die EVN das Gas abdrehen wollte, drehte ein Bauer aus dem Bezirk Krems durch, fügte dem Mann schwere Verletzungen zu. Vor Gericht spielte der Landwirt das Unschuldslamm.

Wegen einer wüsten Attacke auf einen EVN-Mitarbeiter musste ein pensionierter Landwirt (58) jetzt in Krems auf die Anklagebank.

Weil der 58-Jährige mit seinen Zahlungen stark im Rückstand war, kamen zwei EVN-Angestellte. Zuerst demontierte das Duo den Zählerkasten beim Weinkeller, dann wollten die Energieversorgungs-Bediensteten ins Wohnhaus, um auch dort den Gashahn zuzudrehen.

Augenhöhlen-Bruch

Daraufhin drehte der Landwirt laut Anklage durch, schlug dem 42-jährigen EVN-Mann ins Gesicht. Diagnose: Bruch der rechten Augenhöhle mit einer Eröffnung der rechten Kieferhöhle. Der Kollege des Opfers hielt den Schläger dann zurück, der 42-Jährige musste ins Krankenhaus.

"War ich nicht"

"Ich war gerade beim Werken und kniete vor dem Zählerkasten, als ich seitlich einen heftigen Schlag erhielt und umkippte. Dann kassierte ich noch weitere Schläge, dann wurde mir schwarz vor Augen", so das Opfer im Zeugenstand.

Der Angeklagte meinte lammfromm: "Ich bin körperlich gar nicht in der Verfassung ihm so einen festen Schlag zu versetzten, es war eine Ohrfeige und ein leichter Spitz. Ich habe mich nur aufgeregt, weil die Demontage des Zählerkastens ungerechtfertigt war, da ich keine Schulden bei der EVN habe." Der Landwirt deutete sogar an, der 42-Jährige habe sich umfallen lassen und hätte sich die Verletzungen woanders zugezogen.

"Völlig absurd, was Sie da von sich geben. Der Mann hat nur seinen Job gemacht und Sie haben zugeschlagen", konterte der Richter. Das Urteil: Ein Jahr bedingt plus 800 Euro unbedingte Geldstrafe für den Bauern - nicht rechtskräftig. (Lie)