Österreich

Gas! Mann lag 4 Tage am Boden - zittert nun um Arm

Tagelang lag Dragisa M. (29) hilflos am Boden seiner kleinen Wohnung in Wien. Er hatte eine Gasvergiftung erlitten.

Heute Redaktion
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Martyrium für Dragisa M. (29) in seiner 30-Quadratmeter-Wohnung in Wien-Favoriten, in die er erst im März diesen Jahres eingezogen war (Anm.: 630 Euro Miete trotz einiger baulicher Defizite). Vier Tage lag er benommen im Wohnzimmer, konnte weder aufstehen, noch um Hilfe schreien, war völlig ausgeliefert.

Grund: eine CO-Vergiftung durch eine mutmaßlich kaputte Gastherme. „Schon in der Früh war mir schlecht, ich ging in die Arbeit, dann ging es mir besser. Als ich heimkam, wurde mir wieder übel, dann fiel ich um", so der Kellner. Rund 100 Stunden lag er am Boden, ehe er gefunden und ins Spital gebracht wurde. Eine Kohlenmonoxid-Analyse der Einsatzkräfte ergab: 61,2 ppm (da war das Fenster bereits eine halbe Stunde geöffnet - Anm.: ab einem Wert von 60 wird es auch für Retter kritisch, sie dürfen nur noch eine Crashrettung durchführen).

Heute Operation

Jetzt liegt Dragisa M. seit zehn Tagen im Wilheminenspital, muss sich heute einer dritten Operation am Arm unterziehen, auch andere Körperteile (u.a. sein Penis) sind durch das lange Liegen arg in Mitleidenschaft gezogen." Ich lag lange auf meinem Arm und am Bauch, konnte mich zeitweise nicht bewegen, mal war ich bei Bewusstsein, dann wieder nicht", erklärt der 29-Jährige.



Opfer nahm sich Anwalt

Er nahm sich zudem einen Anwalt, denn er ist sicher: In der Heizung im Keller war ein Leck. Verteidiger Florian Höllwarth untermauert: „Der Vermieter hat am Tag nach dem Drama eine Thermenwartung durchführen lassen. Das letzte Service war Anfang 2011! Ich habe den Mietvertrag gekündigt, fordere Miete zurück, behalte mir Schadensersatzansprüche vor und werde eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft schicken. Es ist eigentlich ein Wunder, dass Dragisa M. noch lebt."