Wirtschaft

Gas- & Ölausstieg in Österreich – "Es liegt an Kanzler"

Umweltschützer sprechen in Sachen Gas- und Ölausstieg ein Machtwort und fordern von Karl Nehammer die Energiewende zur obersten Priorität zu erheben.

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Bundeskanzler Nehammer solle laut Global 2000 die "Blockaden lösen".
Bundeskanzler Nehammer solle laut Global 2000 die "Blockaden lösen".
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 sieht den vorgelegten Ausstiegsplan aus russischen Gaslieferungen bis 2027 als Bestätigung wichtiger Forderungen: "Die Analyse der österreichischen Energieagentur zeigt ganz klar, dass die Verringerung des Gasverbrauchs der wichtigste Hebel ist, um die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu beenden. Das bereits ausgearbeitete Erneuerbaren-Wärmegesetz mit einer gesetzlich verbindlichen Umstellung aller Gas- und Ölheizungen ist der Schlüssel dazu. Es liegt nun an Bundeskanzler Karl Nehammer und der gesamten Bundesregierung, die Blockaden zu lösen und den Weg freizumachen, damit Gas- und Ölheizungen auf Fernwärme, Wärmepumpen und Pellets umgestellt werden können", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Komplette Umstellung fossiler Energieträger

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 sieht in dem vorgestellten Plan wichtige Punkte enthalten, die Österreichs Energieversorgung klimafreundlicher und unabhängiger machen können. Allerdings weist GLOBAL 2000 darauf hin, dass es nicht nur um den Ersatz von russischen Gaslieferungen gehen sollte, sondern um eine komplette Umstellung fossiler Energieträger auf erneuerbare Energien in den nächsten Jahren. Die in der Studie vorgesehene Steigerung der Importe aus anderen Ländern, dürfe nicht dazu führen, dass die Energiewende mittelfristig aufgehalten werde.

Gerade im Bereich Raumwärme gäbe es zahlreiche gute Möglichkeiten, Gas- und Ölheizungen schnell zu ersetzen. Mit Fernwärme aus klimafreundlichen Quellen, Wärmepumpen, Solarenergie und Pellets stehen erprobte und kostengünstige Optionen zur Verfügung. Mit Wärmedämmung und Fenstertausch könne es dazu gelingen, den Energieverbrauch deutlich zu senken.

"Fatale Abhängigkeit"

Jetzt gehe es darum, die Umstellung von 600.000 Ölheizungen, 900.000 Gasheizungen und mehr als einem Drittel der Fernwärme gesetzlich zu regeln. Bisher blockiere die Gas- und Ölindustrie einen Beschluss des dazu vorgesehenen Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes. Es liege nun an Bundeskanzler Karl Nehammer und der Bundesregierung wichtige Entscheidungen nicht länger hinauszuzögern.

"Die Gas- und Ölindustrie hat uns in eine fatale Abhängigkeit gebracht. Sie trägt die Verantwortung dafür, dass wir erpressbar sind, die Versorgungssicherheit gefährdet ist und sich die Klimakrise tagtäglich verschärft. Wir appellieren an Bundeskanzler Nehammer, nicht länger auf das Lobbying der Gas- und Ölindustrie zu hören, sondern im Interesse aller Österreicher:innen zu handeln. Herr Bundeskanzler, räumen Sie jetzt der Energiewende oberste Priorität ein!" so Johannes Wahlmüller.

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