Wirtschaft

Gas-Schock! Erster Speicher in Österreich ist fast leer

Putin hat zwei EU-Staaten das Gas abgedreht, in Österreich fließt es hingegen noch weiter. In einem Salzburger Gasspeicher wird es aber langsam knapp. 

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Der Gasspeicher Haidach in der Nähe von Salzburg.
Der Gasspeicher Haidach in der Nähe von Salzburg.
FOLTIN Jindrich / WirtschaftsBlatt / picturedesk.com (Symbolbild)

Der Gasspeicher Haidach in der Nähe von Salzburg ist fast leer. Der Speicher mit einem Fassungsvolumen von 2,7 Milliarden Kubikmetern steht zwar auf österreichischem Grund, ist aber am deutschen Gasnetz angeschlossen.

Weil Haidach vom russischen Staatskonzerns Gazprom kontrolliert wird, hat Deutschland keine Handhabe, um den Speicher wieder aufzufüllen. In Bayern ist die Sorge wegen des leerstehenden Speichers groß.

Gas könnte knapp werden

Ein bedeutender Abnehmer ist die 40 Kilometer entfernte bayerische Grenzstadt Burghausen mit dem sogenannten "Chemiedreieck", eine der wichtigsten Industrieregionen Bayerns. Dort könnte das Gas nun knapp werden. Auch Privathaushalte in München, Ingolstadt oder Regensburg werden mit Gas aus Haidach versorgt.

"Die Situation für den Speicher Haidach muss zeitnah geklärt werden, um das Potenzial für die Befüllung nutzen zu können", sagte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger der "Passauer Neuen Presse". Man benötige die Kapazitäten «dringend für den kommenden Winter".

Putin dreht Gas ab

Wie "Heute" berichtete, hat Russlands Präsident Wladimir Putin den beiden EU-Ländern Bulgarien und Polen bereits das Gas abgedreht. Außerdem drohte Russland weiteren Ländern mit einem Gaslieferstopp.

Parlamentspräsident Wjatscheslaw Wolodin erklärte auf seinem Telegram-Kanal, die Entscheidung, die Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien einzustellen, sei richtig gewesen. Moskau sollte dasselbe mit anderen "unfreundlichen" Ländern tun, fügt der Duma-Vorsitzende hinzu. "Dasselbe sollte in Bezug auf andere Länder geschehen, die uns gegenüber unfreundlich sind."

In Österreich fließt das Gas hingegen noch weiter. Österreichs Infrastruktur- und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) sieht derzeit jedenfalls keine akute Gefahr, dass Österreich vor einem ähnlichen Schicksal steht. "Nein, diese Anzeichen gibt es nicht", erklärte sie am Mittwoch in der Ö1-Radioreihe "Morgenjournal".

Klar ist aber: Österreich bezieht reichlich Gas aus Russland – und zwar 80 Prozent! Sollte Kreml-Chef Putin aber tatsächlich auch der Alpenrepublik den Gashahn abdrehen, ist man vorbereitet. Es gibt einen konkreten Notfallplan – die Details findest du hier >>>

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APA-Grafik / picturedesk.com
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