Österreich

Gasblase angestochen: Straßensperren in Wien

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Im Zuge einer Tiefenbohrung wurde in der Remystraße, Wien-Favoriten, eine Gasblase angebohrt. Wegen ausgeströmten Erdgas sind Straßensperren errichtet worden. Betroffene Familie muss vorerst auswärts schlafen. Vor Donnerstag wird der Einsatz laut Feuerwehr nicht abgeschlossen sein.

Im Zuge einer Tiefenbohrung wurde in der Remystraße, Wien-Favoriten, eine Gasblase angebohrt. Wegen  ausgeströmten Erdgas sind Straßensperren errichtet worden. Betroffene Familie muss vorerst auswärts schlafen. Vor Donnerstag wird der Einsatz laut Feuerwehr nicht abgeschlossen sein.

Gegen 12 Uhr rückte die Feuerwehr zu einem Einsatz in die Remystraße im 10. Bezirk aus. Denn während einer Tiefenbohrung, die schon länger zurückliegt, im Keller eines Einfamilienhauses eine Gasblase angebohrt.

Der Hausbesitzer hatte feuchte Flecken an den Kellerwänden bemerkt und jene Firma verständigt, die eine Sondierungsbohrung für eine Wärmeanlage durchgeführt hatte, sagte Gerald Schimpf von der Wiener Berufsfeuerwehr.

Die Bohrfirma machte eine Zündprobe und stellte fest, dass sich im Keller ein brennbares Gemisch angesammelt hatte: Bei der schon seit Tagen ausströmenden Substanz handelt es sich vor allem um Erdgas, das sich entlang der Bohrstelle schleichend aus gasspeicherndem Gestein unter dem Keller aus etwa 55 Meter Tiefe einen Weg nach oben gebahnt hatte. Dabei wurde Wasser mit hinauf gedrückt, was die nassen Flecken verursacht hat.

"Es war ein großes Glück, dass die Feuerwehr rechtzeitig verständigt worden ist", meinte Schimpf. Seit den Mittagsstunden belüften die Einsatzkräfte den Keller, um die Gaskonzentration unter der Explosionsgrenze zu halten. Als nächstes soll ein Rohr eingebaut werden, damit das Gas vom Keller über das Dach ins Freie abgeleitet werden kann.

Rund 30 Einsatzkräfte waren am Nachmittag an Ort und Stelle, von der Berufsfeuerwehr und einen Rettungswagen in Bereitschaft über das Gaswerk und die MA29 (Grundbau) bis zum OMV-Experten. Wie lange die Sache dauern wird, stand nicht fest. "Wir stellen uns auf die Nacht hier ein", sagte Schimpf. Mit Glück könne die Familie aber vielleicht schon am Donnerstag ins Haus zurück.

Bei dem ausströmenden Gas handelte es sich hauptsächlich um Erdgas. Da Erdgas brennbar ist, wurden drei Wohnhäuser aus Sicherheitsgründen geräumt und Teile der Remystraße sowie der Feßlergasse für den Verkehr gesperrt.

Für die in den Gebäuden verbliebenen Anrainer besteht keine Gefährdung. Derzeit wird die Austrittsstelle von Experten der Feuerwehr sowie weiteren zugezogenen Dienststellen beurteilt.

Selten sind solche Vorfälle nicht

Ende Oktober 2009 war ebenfalls in Favoriten bei Sondierungsbohrungen für die Verlängerung der U1 eine Gasblase angestochen worden. Damals strömte Methan aus dem Boden und fing Feuer, einige Zeit bestand Explosionsgefahr. Mehrere Versiegelungsversuche schlugen fehl, ehe die Gasblase nach mehr als drei Wochen am 23. November 2009 mit Zement verschlossen werden konnte.

Akute Explosionsgefahr bestand im Juli 2011 auch in der Ortschaft Erla bei St. Pantaleon im Bezirk Amstetten, nachdem die Arbeiter auf einer Baustelle bei Tiefenbohrungen für Erdwärme auf eine Gasblase gestoßen waren. Dort konnten die Sicherungsarbeiten bereits am nächsten Tag abgeschlossen werden.