Österreich

Gast soll für Schlüssel 10.365 Euro zahlen

Der Tiroler verlor in einer Pension seinen Zimmerschlüssel. Jetzt soll er alle Schlösser des Hauses ersetzen.

Heute Redaktion
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Stefan B. soll nun über 10.000 Euro für die Schlüssel und Schlösser bezahlen.
Stefan B. soll nun über 10.000 Euro für die Schlüssel und Schlösser bezahlen.
Bild: privat

Ein Wochenende in einer Pension am Neusiedler See wurde für Stefan B. zur "Schlüsselfrage". Als er nach einem Ausflug wieder zurückkam, stand er plötzlich vor verschlossenen Türen. "Der Schlüssel war weg. Ich habe alles abgesucht, aber konnte ihn nicht finden", erzählt der Gesundheitspsychologe "Heute".

"Plötzlich sollte ich für 27 Schlösser zahlen"



Die Folge: Der Pensionsbesitzer stellte dem 43-Jährigen zuerst den Schlüssel in Rechnung. Doch als Stefan B. wenige Wochen später einen Kostenvoranschlag in der Post hatte, traute er seinen Augen nicht. "Plötzlich forderte der Betreiber 6.334,19 Euro für 27 Doppelzylinder-Schlösser." Der Grund: Weil es sich um einen Zentralschlüssel handelte, der alle Türen aufsperrt, soll der Tiroler die Kosten für den kompletten Tausch übernehmen.

Arbeiterkammer geht nun gegen Pensionsbesitzer vor



Als Stefan B. den horrenden Betrag nicht zahlen wollte, flatterte ihm ein Schreiben eines Inkassobüros ins Haus. In diesem verlangte der Pensionschef 10.365 Euro. "Und das obwohl ich nie eine Rechnung gesehen habe." Daraufhin wendete sich der Tiroler hilfesuchend an die Arbeiterkammer. Diese will nun gegen den Hotelier vorgehen. "Der Pensionsbesitzer will auf Kosten des Gastes eines Zimmers völlig ausufernd eine neue Schließanlage einbauen. Das ist sehr dreist", so Rechtsexperte Christian Schuster-Wolf. Und: "Wir vertreten die Rechtsansicht, dass der Hotelier eine Entschädigung in der Höhe des tatsächlich erlittenen Schadens verlangen kann, wozu der Konsument auch stets bereit war, nicht aber auf Kosten des Konsumenten sein ganzes Hotel (hier 27 Schlösser) ,upgraden'."