Österreich

Mordversuch: Mann (32) vor Bar ins Koma geprügelt

Heute Redaktion
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2 der Schläger vor Gericht.
2 der Schläger vor Gericht.
Bild: privat

Mit hoher Brutalität hatten drei Rumänen einen 32-Jährigen aus einem Kremser Nachtclub gezerrt und auf der Straße so lange auf ihn eingedroschen, bis seine Knochen brachen und er sich nicht mehr rührte.

Drei Rumänen hatten im Mai 2017 ihren Begleiterinnen die große (Glitzer)-Welt zeigen wollen, kamen in eine Bar in St. Pölten aber nicht hinein, fuhren also weiter nach Krems.

Im Nachtclub in Krems kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den drei Rumänen und einem Mann (32). Der 32-Jährige soll eine Begleiterin des Trios schäbig behandelt haben, daraufhin bekam der 32-Jährige eine Flasche über die Rübe gezogen. Das Trio zerrte dann den 32-Jährigen auf die Straße, zwei Rumänen (31, 48) entwickelten einen Blutrausch, traten auf das am Boden liegende, bewusstlose Opfer ein. Die zwei nahmen dabei einige Male Anlauf wie einem Elfer und traten auf den Kopf des blutüberströmten 32-Jährigen ein. Der dritte Rumäne (35) erkannte den Ernst der Lage, versuchte, seine Freunde wegzureißen. Das Prügelopfer blieb reglos liegen, lag dann mit schweren Kopfverletzungen und multiplen Brüchen im Koma, überlebte knapp.



Schläger geflimt

Nur: Die Prügelszenen waren von einer Videokamera beim Lokal gefilmt worden, die Täter wurden in der Folge von der Polizei ausgeforscht. Dabei kamen auch gleich zahlreiche Einbrüche mit hohen Schadenssummen ans Tageslicht - dafür fassten die Täter bereits im Jänner Haftstrafen aus ("Heute" berichtete).

Jetzt mussten die Rumänen erneut auf die Anklagebank am Kremser Landesgericht, nur diesmal war die Anklage für den 31-Jährigen und 48-Jährigen etwas heftiger: Versuchter Mord! Die Angeklagten versicherten: "Wir wollten ihn nur verletzten, nicht töten. Und wir wollen uns entschuldigen." Der dritte Schläger (der dann zurückgezogen und beruhigt hatte) stand nur wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht, der 35-Jährige sagte beim Prozess: "Ich habe immer geschrien, dass sie aufhören sollen. Nur sie hörten nicht auf mich, waren dann sogar wütend auf mich, zertrümmerten im Zorn noch eine Autoscheibe."



Hohe Haftstrafen


Am Mittwoch um 21 Uhr zogen sich die Geschworenen zur Urteilsberatung zurück, erst am Donnerstag um 2 Uhr gab es ein Urteil (Anm.: der Prozess dauerte 17 Stunden): je 13 Jahre Haft für den 31-Jährigen und 48-Jährigen wegen versuchten Mordes und zwei Jahre Haft für den 35-Jährigen wegen absichtlich schwerer Körperverletzung (Anm: er hatte schon vier Jahre im Jänner bekommen, muss also zwei Jahre zusätzlich in Haft). Zudem wurden dem Opfer 10.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. (Lie)