Wien

Gastro-Öffnung lässt Stromverbrauch in Höhe schnellen

Seit heute haben Cafés, Beisl und Co wieder offen. Wiener Netze rechnet mit einer Million Kilowattstunden/Tag.

Louis Kraft
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    Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke blickt im Umspannwerk Zedlitzhalle hinter die Kulissen der Stromversorgung Wiens. von links: Stadtrat Peter Hanke, Wiener Netze Geschäftsführer Gerhard Fida, stellvertretende Bezirksvorsteherin des 1. Bezirks Lucia Grabetz und Wiener Netze Betriebsratsvorsitzender Andreas Bauer
    Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke blickt im Umspannwerk Zedlitzhalle hinter die Kulissen der Stromversorgung Wiens. von links: Stadtrat Peter Hanke, Wiener Netze Geschäftsführer Gerhard Fida, stellvertretende Bezirksvorsteherin des 1. Bezirks Lucia Grabetz und Wiener Netze Betriebsratsvorsitzender Andreas Bauer
    Sabine Hertel

    Das lange ersehnte Comeback der Wiener Gastronomie ist seit heute, Mittwoch, Realität. Das bemerken auch die Wiener Netze. Dort rechnet man damit, dass sich der Stromverbrauch auf dem Niveau vor dem März 2020 (also vor den ersten Lockdowns) einpendeln wird. Das wäre ein Plus von rund drei Prozent oder einer Million Kilowattstunden Strom pro Tag – das entspricht etwa dem Stromverbrauch von rund 400 Wiener Haushalten in einem ganzen Jahr. Sollten viele Wienerinnen und Wiener das verpasste Gastronomie- und Kulturleben intensiv nachholen wollen, könnte der Stromverbrauch sogar noch weiter nach oben schnallen. Die Wiener Netze seien jedenfalls gut vorbereitet, wird betont.

    Davon überzeugte sich heute auch Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) bei einem Besuch im Umspannwerk Zedlitzhalle über der Coburgbastei in der Wiener City. "Die Wienerinnen und Wiener sind eine sichere Versorgung mit Strom, Gas und Fernwärme gewohnt. Auch wegen der ausgezeichneten Infrastruktur ist Wien eine der lebenswertesten Städte der Welt", betonte Hanke.

    Mit 99,99 Prozent Versorgungssicherheit hätten die Wiener Netze eines der sichersten Stromnetze Europas. "Damit alles funktioniert, sind laufend Investitionen in die Instandhaltung und den Ausbau der Energienetze notwendig. Die Wiener Netze leisten hier im Hintergrund eine verlässliche und professionelle Arbeit und investieren vorausschauend in die Zukunft", so Hanke. 

    Engmaschige Netzinfrastruktur mitten in der Stadt

    Im Umspannwerk Zedlitzhalle warf Hanke einen Blick hinter die Kulissen: Das Umspannwerk mit der begrünten Fassade versorgt einen Großteil des ersten Bezirks und Teile des dritten Bezirks mit Strom. Konkret sind es derzeit 11.000 Haushalte und 7.000 Betriebe.

    Neben dem 90 Tonnen schweren Transformator sind zwei Schaltanlagen und die Steueranlagen in dem Gebäude in der Innenstadt untergebracht. Genauso wie es bei der Stadtautobahn den Verteilerkreis braucht, braucht es im Stromnetz die Umspannwerke. "Hier wird der Strom quasi von der Autobahn auf Straßen und Gassen umgelenkt, so dass er mit der richtigen Spannung in den Gebäuden landet. Die Steuerung erfolgt dabei von der Zentrale in Simmering aus", erklärt Wiener Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida bei der Besichtigung. Im Fall einer Störung könne das Meiste von der Ferne aus korrigiert werden. So seien die Haushalte rasch und effizient wieder "unter Spannung". Aber natürlich gebe es auch im Umspannwerk die Möglichkeit, einzugreifen und Kunden über andere Leitungen zu versorgen, sollte wieder einmal ein Bagger irrtümlich ein Kabel erwischen.

    346 Millionen Euro für ein krisensicheres Stromnetz

    Damit das Wiener Stromnetz auch in Zukunft zu den besten der Welt gehört, bauen die Wiener Netze laufend aus und investieren in die Netzsicherheit der Stadt. Aktuelle Großprojekte im Strombereich seien der Neubau des Umspannwerkes in Simmering und am Alberner Hafen.

    "Unsere Investitionen sind immer auch ein Impuls für die Wirtschaft", betont Fida. In den vergangenen vier Jahren bezogen die Wiener Netze 86 Prozent aller Materialien und Dienstleistungen von Unternehmen mit Sitz in Wien. Und bis 2024 sind 346 Millionen Euro an Investitionen in Projekte geplant, die maßgeblich zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit im Versorgungsgebiet der Wiener Netze beitragen. 

    Mehr Einblicke in die vernetzte Energieversorgung der Stadt gibt es neu im Wiener Netze Blog & Podcast, online hier zu finden.