Welt

Gauland zieht sich als AfD-Parteichef zurück

Alexander Gauland wird beim kommenden AfD-Parteitag nicht mehr als Kandidat für den Parteivorsitz zur Verfügung stehen.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland – er führt den Parteivorsitz zusammen mit Jörg Meuthen – wird beim Parteitag der AfD am Wochenende nicht mehr als Kandidat für den Chefposten zur Verfügung stehen. Das wurde am Mittwoch bekannt gegeben.

Damit steht der rechtsextremen Partei ein heißer Parteitag bevor, vermuten deutsche Medien. Denn damit zeichne sich eine Kampfabstimmung zwischen zwei Kandidaten ab: Tino Chrupalla und Gottfried Curio bewerben sich gleichermaßen um den Vorsitz.

Der 44-jährige Chrupalla gilt als Wunschkandidat Gaulands. Der Malermeister holte bei der Bundestagswahl 2015 das Direktmandat für seinen Heimatkreis Görlitz. Chrupalla hat gute Kontakte zum rechtsextremen Flügel von Björn Höcke, ist aber kein Mitglied und tritt gemäßigt auf.

Der 56-jährige Curio ist ein Freund scharfer Töne und deshalb parteiintern umstritten. So referiert er etwa im Parlament gern über den drohenden "Bevölkerungsaustausch" und das Fortpflanzungsverhalten von Afrikanern. Von AfD-Anhängern wird er im Internet dafür gefeiert.

Ursprünglich plante Gauland wohl, noch einmal für den Posten des Bundessprechers zu kandidieren, um Curio zu verhindern. Dass er zugunsten von Chrupalla darauf verzichtet, deute darauf hin, dass Chrupalla genug Rückhalt in der Partei habe, mutmaßt die "Bild"-Zeitung.

Mehr zum Thema