Licht der Hoffnung

Gedenken an Novemberpogrom mit "Light of Hope"

Am 9. November 1938 tobten in Wien antijüdische Pogrome. 85 Jahre danach lädt die israelitische Gemeinde wieder zum Gedenkmarsch "Light of Hope" ein.

Wien Heute
Gedenken an Novemberpogrom mit "Light of Hope"
Der Light of Hope-Marsch im Vorjahr vom Heldenplatz zum Judenplatz anlässlich der Erinnerung an den Novemberpogrom 1938.
Helmut Graf (Archivbild) 

Am Wiener Heldenplatz startet am Donnerstag, 9. November, der "Light of Hope" Gedenkmarsch. Genau 85 Jahre nach den Pogromen in Wien in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 sollen das Entzünden und das gemeinsame Gehen mit Kerzen durch Wien die dunkelsten Momente der Geschichte wenigstens ein wenig erhellen. Es wird ein Licht der Hoffnung entzündet und gezeigt: "Wir stehen hier zusammen!"

In Wien allein wurden in der Folge der schrecklichen Nacht im Jahr 1938 etwa 6.500 Juden angegriffen. Tausende wurden in Konzentrationslager verschleppt, inhaftiert, ermordet. Auch Hausdurchsuchungen fanden in der Nacht in jüdischen Haushalten statt, Synagogen brannten in Wien. Das Novemberpogrom in Wien war von großer Brutalität gekennzeichnet. 

"Lebensgefährlich für Juden auf die Straße zu gehen"

Es gibt Zahlen zu der Nacht des 9. November 1938. Die berichten von 27 ermordeten und 88 schwer verletzten Juden sowie 680 Selbstmorden. Jedoch sind diese Angaben nicht gesichert, da sie in verschiedenen Veröffentlichungen voneinander abweichen. Die über 6.500 verhafteten Juden brachte man in das Polizeigefängnis an der Roßauer Lände (Wien-Alsergrund) und in zwei extra eingerichtete Behelfsgefängnisse.

Mehr als ein Fünftel der Todesopfer aller Novemberpogrome dürften auf Wien entfallen sein. Nicht zuletzt deshalb, weil eine antisemitische Stimmung bereits vor der nationalsozialistischen Machtergreifung weit verbreitet war. Es sei für Jüdinnen und Juden damals lebensgefährlich gewesen auf die Straßen zu gehen. 

Jugend entzündet ein "Licht der Hoffnung"

Jugendliche entzünden nun am Donnerstag ein "Licht der Hoffnung". Beim gemeinsamen Gedenken zeigt die Zivilgesellschaft die gemeinsame Verantwortung und das gemeinsame Gedenken. "Light of Hope“ hat als interne Veranstaltung der jüdischen Gemeinde Wien begonnen und ist in den vergangen Jahren gewachsen. Im Jahr 2016 entschied sich die Israelitische Kultusgemeinde Wien den Gedenkmarsch und die anschließende Kundgebung erstmals der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch dieses Jahr wird der "Light of Hopfe"-Gedenkmarsch erneut von der IKG veranstaltet. Herzlich eingeladen zum gemeinsamen Gedenken und zur Teilnahme am Marsch sind alle Wiener, ganz gleich welcher Konfession sie angehören. Start ist am Donnerstag 19 Uhr am Heldenplatz (Wien-City). Treffpunkt ist beim Eingang des "Haus der Geschichte". Eine Abschlusskundgebung findet nachher am Ballhausplatz statt. Es wird mit einem Ende der Veranstaltung um circa 22 Uhr gerechnet. 

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