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Gedruckte Bücher sterben doch nicht aus

Heute Redaktion
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Bild: AFP

Hightech-E-Book-Reader und boomender Onlinebuchhandel galt als der Tod der gedruckten Bücher. Doch Zahlen, als auch Vertreter des Buchhandels und Verlagswesens denken nicht, dass eine Kannibalisierung gedrückter Bücher stattfindet.

und boomender Onlinebuchhandel galt als der Tod der gedruckten Bücher. Doch Zahlen und Vertreter des Buchhandels bestätigen, dass gedruckte Bücher nicht aussterben werden.

"Eine Kannibalisierung gedruckter Bücher findet kaum statt", hieß es vor wenigen Wochen in einer Studie der Universität Hamburg. Im Gegenteil: Menschen, die E-Books verwenden, kaufen sogar mehr gedruckte Bücher als Leute, die keine lesen.



Die macht sechs Jahre nach der Einführung von speziell als E-Book-Reader konzipierten Lesegeräten (wie etwa der Reader von Sony oder Amazons "Kindle") nur einen kleinen Prozentsatz der Leserschaft aus: So haben laut einer im Sommer veröffentlichten Studie des Focus Institut für Marktforschung nur fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren einen E-Book-Reader.
Auch die aktuell veröffentlichten Zahlen des Hauptverbands des österreichischen Buchhandels (HVB) zeigen, dass der Umsatz mit E-Books bei den Verlagen deutlich unter der 5-Prozent-Marke liegt: Nur 29 Prozent der Verlage erzielten hier 2011 Umsätze über 5 Prozent.

Preisunterschiede

Vielmehr werde es künftig eine stärkere Trennung im Preis geben: "Der Preis wird künftig zum Qualitätsmerkmal", so Morawa-Geschäftsleiter Stefan Mödritscher. Onlinehändler wie amazon.de oder iTunes würden mittlerweile Taschenbücher für unter 5 Euro verkaufen wollen. "Da ist Qualität, wie wir sie kennen - etwa was Lektorat oder Korrektorat betrifft - nicht mehr leistbar."

 
Faktor "Einkaufserlebnis"

Die "Buchhandlung um die Ecke" wird laut Mödritscher auch nicht aussterben. Schließlich würden wohl auch künftige Generationen das "Einkaufserlebnis" wertschätzen: "Beim Internetbuchkauf ist zwar das Bedürfnis gedeckt, aber der Mehrwert, um den sich jeder Einzelhandel kümmert, fehlt einfach."

 
Amazon lockt mit Prozenten

Beim "Digital Publishing" werden Autoren durch "viele Prozente" gelockt, die ihnen Amazon verspreche.



Während 2010 knapp 17 Prozent der heimischen Verlage auf E-Books setzen, waren es laut HVB-Studie 2011 bereits 32,3 Prozent.



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