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"Gefährlich!" Darum wird Insta jetzt hart kritisiert

Die Social-Media-Plattform hat seinen Nutzerinnen und Nutzern auf einmal Suchvorschläge wie "Appetit unterdrücken" oder "Fasten" vorgeschlagen.

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Instagram steht in der Kritik.
Instagram steht in der Kritik.
iStock

Social-Media-Plattformen sind Räume, in denen sich Menschen häufig offener oder persönlicher zeigen als im echten Leben. Das liegt unter anderem daran, dass man anonym bleiben kann. Oft bilden sich auch Sub-Gruppen auf verschiedensten Plattformen, in welchen Menschen ihre Probleme teilen oder Rat und Unterstützung von Userinnen und Usern erhalten, die in einer ähnlichen Lebenssituation sind.

So hat sich beispielsweise auf Instagram eine Community aus Menschen gebildet, die an Essstörungen leiden. Darin geteilt wird alles mögliche, von Hilfeleistung und Erfahrungsberichten, bis hin zu gefährlicheren und potenziell triggernden Inhalten. Gefunden werden können solche Communitys meist über bestimmte Hashtags oder Schlagworte.

Wie nun aber bekannt geworden ist, hat Instagram genau solche Interessen und Suchbegriffe verwendet, um Userinnen und Usern gezielt Inhalte vorzuschlagen. So kam es in den letzten Wochen immer wieder dazu, dass Personen im Suchfeld Begriffe wie "Fasten" oder "Appetit unterdrücken" vorgeschlagen bekamen. Folgte man diesen Empfehlungen, fand man unzählige Posts mit Diät-Mitteln oder Abnehm-Programmen.

"Das kann gefährlich sein"

Das kann für Menschen, die sich inmitten einer Essstörung befinden oder sich von einer solchen erholt haben, äußerst gefährlich sein. Joshua Wolrich, Mediziner bei der Gesundheitsbehörde in Großbritannien, sagt gegenüber der BBC: "Essstörungen haben eine der höchsten Mortalitätsraten bei psychischen Erkrankungen. Wenn Menschen auf Instagram anderen Accounts folgen, die sie in ihre Genesung unterstützen und sie ermutigen, kann es äußerst schädlich sein, wenn ihnen plötzlich Inhalte vorgeschlagen werden, die genau das Gegenteil zeigen."

So sieht das auch Influencerin Lauren Black, die selbst an Anorexie gelitten hat. "Ich könnte von solchen Suchvorschlägen definitiv getriggert werden und vielleicht sogar einen Rückfall erleiden", sagt sie zur BBC.

"Das war ein Fehler"

Ein Sprecher von Facebook, zu dem Instagram gehört, spricht von einem "Fehler", der passiert sei. "Wir haben vor kurzem eine neue Suchfunktion ausgerollt, die über Usernamen und Hashtags hinaus geht, damit die Menschen einfacher Inhalte finden können, die sie interessieren." Ein Teil dieser neuen Funktion sei es, dass den Nutzerinnen und Nutzern beim Benutzen der Suchleiste direkt neue Themen oder Suchbegriffe vorgeschlagen werden.

Diese Vorschläge sollten sich aber auf generelle Interessen wie "Beauty", "Reisen" oder "Musik" beschränken. "Gewichtsverlust hätte keine solche Kategorie sein dürfen", so der Sprecher. Instagram habe sofort auf das Feedback aus der Community reagiert. Seit Anfang dieser Woche werden solche Begriffe in der Suchleiste also nicht mehr angezeigt.

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