Österreich

Gefährlich: Aufregung um herabstürzende Äste

Heute Redaktion
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Ärger in der Großfeldsiedlung: Ein Ast stürzte herab, zerstörte zwei geparkte Autos. Die Gefahr sei laut WIFF nicht neu. "Wiener Wohnen" wehrt sich.

Seit Jahren sorgt in der Großfeldsiedlung der bedenkliche Zustand mancher hoher Pappelbäume immer wieder für Probleme: "Nach Beschwerden von Anrainern wegen abgebrochener Äste und beschädigter Autos wurden die Bäume zwar immer ausgeschnitten, auf dem verursachten Schaden sind die Betroffenen aber immer wieder sitzen geblieben. 'Das ist eben Höhere Gewalt' hieß es regelmäßig von Wiener Wohnen!", weiß WIFF-Bezirksrat Ossi Turtenwald.

Vor wenigen Tagen stürzte nun wieder ein großer Ast herab, begrub zwei geparkte Autos unter sich. Turtenwald ist alarmiert: "Unter den hohen Bäumen herrscht akute Lebensgefahr, hier besteht für Wiener Wohnen und den Magistrat akuter Handlungsbedarf! Zwei Fahrzeuge sind nur noch als Totalschäden zu bewerten. Man stelle sich die möglichen Folgen vor, wären Menschen – etwa spielende Kinder – von dem Ast getroffen worden!"

WIFF ortet "grobe Fahrlässigkeit"

Er selbst und weitere Anrainer hätten Wiener Wohnen nach diversen ähnlichen Vorfällen auf die Gefahren hingewiesen, geschehen sei aber nichts. Der WIFF-Mann ortet "grobe Fahrlässigkeit der Verantwortlichen". Den betroffenen Autobesitzern würde daher voller Schadenersatz zustehen, ist Turtenwald überzeugt.

Betroffene mögen sich an [email protected] wenden.

"Wiener Wohnen": Astbruch war witterungsbedingt

"Wiener Wohnen" weißt die Anschuldigungen zurück: "Der Schaden war sehr wohl witterungsbedingt, wir haben den Vorfall sofort unserer Versicherung gemeldet. Am 10. Juli - keine 36 Stunden vor dem besagten Astbruch - wurde Wien vom schlimmsten Unwetter seit 2009 heimgesucht und auch am Dienstag, den 11. Juli gingen noch heftige Regenschauer nieder (über 25l/m²)." Bei solchen außergewöhnlich heftigen Wetterereignissen könne man auch bei gesunden Bäumen Astbrüche nicht ausschließen, so "Wiener Wohnen" weiter. Der betroffene Baum in der Großfeldsiedlung sei erst im Juni 2017 kontrolliert und seine Verkehrssicherheit im Rahmen dieser Überprüfung bestätigt worden

"Generell ist zu diesem Thema noch anzumerken, dass Wiener Wohnen - ebenso wie jeder andere Grundeigentümer in Wien - die Bestimmungen des sehr strengen Wiener Baumschutzgesetzes einhalten muss. Sprich: Es ist strengstens untersagt – etwa als Präventivmaßnahme - gesunde Bäume oder einzelne Äste einfach zu entfernen oder nach Belieben einzukürzen. Wir erhalten immer wieder diesbezügliche Mieterwünsche, die wir jedoch aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen nicht erfüllen können", so "Wiener Wohnen"-Sprecherin Renate Billeth. (ck)