26 Gefangene wurden zwischen Russland und den USA, Deutschland und anderen westlichen Ländern ausgetauscht. Es handelte sich dabei um den größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und der NATO seit Ende des Kalten Krieges.
Vom Deal betroffen sind zahlreiche prominente Namen – insbesondere der in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilte "Tiergarten-Mörder" Wadim Krassikow, der in Berlin einen tschetschenisch stämmigen Georgier eiskalt erschossen hat. Krassikow wurde von Wladimir Putin höchstpersönlich empfangen, der Präsident kündigte an, die Freigelassenen für staatliche Auszeichnungen vorzuschlagen.
Von Russland freigelassen ist unter anderem der US-Journalist Evan Gershkovich, der wegen Spionage verurteilt wurde. Der US-Marineinfanterist Paul Whelan – er wurde 2020 zu einer 16-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Beide wurden von Präsident Joe Biden und Vize Kamala Harris feierlich in Washington empfangen.
Neben großer Erleichterung und Freude sorgt der Deal vor allem im Westen für Zähneknirschen. Zum einen sorgte die Freilassung des "Tiergarten-Mörders" für einen bitteren Beigeschmack. Zum anderen hätte ursprünglich auch der wohl bekannteste Kreml-Kritiker Alexej Nawalny freikommen sollen. Dieser ist allerdings im Februar 2024 in einem sibirischen Straflager verstorben.
Viele führende Politiker begrüßten den Gefangenen-Deal. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von einem "Moment großer Freude". NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg lobte die "enge Zusammenarbeit zwischen den NATO-Alliierten". Michael Roth, Außenpolitiker der deutschen SPD, schrieb auf X, manchmal müsse man "aus Gründen der Menschlichkeit mit dem Teufel einen Deal machen". Er freue sich sehr über die Freilassung der politischen Gefangenen.