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Gefängnis baut eigenen Trakt für irren Breivik

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Zwischen Oslos Innenstadt und der Ferieninsel Utoya steht das Hochsicherheitsgefängnis Ila. Dort wird jetzt ein eigener Gebäudeflügel hochgezogen - nur für den irren Massenmörder Anders Breivik.

Der Prozess gegen Anders Breivik ist  nach über 150 Zeugenbefragungen mit den Schlussworten des Angeklagten zu Ende gegangen. Was noch fehlt, ist das Urteil. Derzeit wird in dem Bau, in dem Breivik auch jetzt schon einsitzt, ein einem eigenen Gefängnistrakt gearbeitet. Nur für Breivik und unabhängig vom Urteil, das die Richterin Wenche Arntzen am Ende der letzten Sitzung für den 24. August angekündigt hat.

Der Bau kann als psychiatrische Einrichtung genutzt werden, und er kann eine Einzelzelle beherbergen. Je nachdem, wie das Urteil ausgeht - ob Breivik also als zurechnungsfähig eingestuft wird, oder nicht. "Wir haben die Umbauarbeiten bereits so gut wie abgeschlossen", sagt Andreas Skulberg vom Justizministerium. Einmalige Kosten der Maßnahme: rund 300.000 Euro.

Krank oder böse?

Breivik wird nach dem Urteil entweder von Krankenpflegern beaufsichtigen, oder von Gefängniswachen. Der Ort bleibt derselbe. Die doppelte Nutzungsmöglichkeit des Gebäudeteils erscheint am Ende des Verfahrens fast wie ein Symbol für den ganzen Fall: Es muss entschieden werden, ob der Täter aus Boshaftigkeit gehandelt hat, oder ob er schlicht krank ist.