Österreich

Gefängnis-Geiselnehmer aus Haftanstalt geflüchtet

Heute Redaktion
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Bild: SCHALER FRITZ

Nervenflattern in der Sonderanstalt Göllersdorf (NÖ): Denn einer der prominentesten Insassen ist weg - der Gewalttäter Johann S. (61) nutzte die gelockerten Haftbedingungen zur Flucht.

Nervenflattern in der Sonderanstalt Göllersdorf (NÖ): Denn einer der „prominentesten“ Insassen ist weg – der Gewalttäter Johann S. (61) nutzte die gelockerten Haftbedingungen zur Flucht.

"Er ist einer der letzten großen Nummern in den heimischen Gefängnissen. Zuletzt ruhig, aber immer noch brandgefährlich", sagt ein Justizbeamter. Der Steirer Johann S., gelernter Spengler und sprengstoffkundig, hatte nach einem verlorenen Prozess über Jahre Richter, Behörden und sogar die Bundesregierung bedroht und sich 2009 in seiner Wohnung in St. Marein verschanzt und dabei gedroht, ein Haus in die Luft zu jagen sowie eine Touristin zu töten.

Nach seiner Verhaftung durch die Cobra flüchtete er aus der Grazer Nervenklinik, indem er die Zellengitter mit Muskelkraft aufbog. Elf Wochen lang jagte ihn die Polizei durch steirische Wälder – nach seiner neuerlichen Verhaftung saß Johann S. (Spitzname "Horror-Hans") ab 2010 im verschärften Strafvollzug in der Josefstadt, schlug dort Mitwisser nieder und nahm eine Psychologin als Geisel.

Einen Beamten, der sich zwischen Ärztin und Täter warf, beförderte „Horror-Hans“ mit einem Leberstich ins Koma, ehe der Psychopath überwältigt werden konnte. 2011 sollte Göllersdorf seine letzte Station werden – am Mittwoch kam er von einem Ausgang nicht zurück.