Österreich

Gefängnis-Skandal: Opfer nimmt Beamte in Schutz

Heute Redaktion
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Bild: Fritz Schaler / Falter

Die Verwahrlosung von Stein-Häftling Wilhelm S. (74) empört das Land. Am Mittwoch wurden drei Wächter suspendiert. Pointe: Der Gefangene selbst gibt den Justizbeamten keine Schuld.

empört das Land. Am Mittwoch wurden drei hochrangige Beamte suspendiert. Pointe: Der Gefangene selbst gibt den Justizbeamten keine Schuld.

Fremdenlegionär, wegen Mordversuchs verurteilt, psychisch krank. Seit 2008 im "Maßnahmenvollzug" in Stein, hat sich Wilhelm S. (74) selbst aufgegeben. "Ich sch… auf mein Leben und auf meinen Körper", sagte er bei der Einlieferung dem Gefängnisarzt – und verschwieg eine Venenentzündung in den Beinen.

Später versteckte der alte Häftling auch Geschwüre und Ekzeme unter Bandagen und Hosen. Beim Duschen wusch er nur noch den Oberkörper. Erst als Verwesungsgeruch aus seiner Einzelzelle drang, merkten die Justizwachebeamten die Verwahrlosung des Kranken.

Der "Falter" deckte "die Schande von Stein" auf – und am Mittwoch wurden drei leitende Beamte suspendiert. Darunter: Abteilungsleiter Roman Söllner, EU-Kandidat der FPÖ. Häftling Wilhelm S. indes versteht die Aufregung nicht: "Niemand ist schuld. Ich habe meine Probleme jahrelang verheimlicht."

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