Österreich

Gefängnis veranstaltet Tag der offenen Tür

Heute Redaktion
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Die Justizanstalt Graz-Karlau.
Die Justizanstalt Graz-Karlau.
Bild: Sabine Hertel

Die Justizanstalt Graz-Karlau lädt am 26. Mai zum Tag der offenen Tür ein. Nein, Häftlinge dürfen nicht raus. Vielmehr wird Besuchern das Gefängnis gezeigt.

Von 12 bis 16 Uhr öffnen sich am Samstag, dem 26. Mai die Tore der Justizanstalt Graz-Karlau. Interessierte Besucher dürfen einen Blick hinter jene Mauern werfen, hinter denen etwa der Briefbomben-Attentäter Franz Fuchs eingesperrt war.

Anstaltsleiter Oberstleutnant Gerhard Derler beruhigt aber: Mit Häftlingen werden die Besucher nicht in Kontakt kommen. Die Gäste haben jedoch die Gelegenheit, die einzelnen Abteilungen der Justizanstalt kennenzulernen.

Da lernt man die Betriebsfeuerwehr, den psychologischen Dienst, die speziell ausgerüstete Einsatzeinheit mit ihren Waffen, die Lehrwerkstätten mit der Lehrlingsausbildung, die Produktion und nicht zuletzt die Justizwache kennen. Zehn Lehrberufe können Häftlinge in der Karlau erlernen, auch eine Berufsschule für duale Ausbildung gibt es.

Der Aufnahmeweg, wie ein Häftling in die Anstalt kommt, wird ebenfalls genau gezeigt.

Jause im Häf'n

Nach 16 Uhr werden die Tore wieder geschlossen. Wer drin ist, darf bleiben. Zumindest noch auf eine Jause und Musik. "Es gibt unter anderem Gebäck aus der Anstaltsbäckerei", so Derler. Wenn das Wetter es erlaubt, will man sogar grillen.

Das Geld, das mit dem Verkauf von Essen und Getränken eingenommen wird, kommt karitativen Zwecken zugute. Man rechnet mit 1.500 Gästen.

Kein Handy

Die Gäste werden am Ende des Tages natürlich wieder "freigelassen". Trotzdem darf man sich auch als Besucher nicht alles erlauben, im Gefängnis: Handys sind verboten.

Die Veranstaltung soll auch den Beruf des Justizwachebeamten schmackhaft machen. Bei der derzeitigen Überbelegung (560 Häftlinge in 250 Hafträumen) suchen die rund 200 Beamten und 70 Verwaltungsbediensteten laufend Verstärkung. (red)

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