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Geheimplan: Siegfried Wolf will Putins Problem lösen

Im Jänner 2023 bot sich der österreichische Porsche-Aufsichtsrat Siegfried Wolf bei Putin an, die russische Autoindustrie wieder aufzubauen zu helfen.

Porsche-Aufsichtsrat Siegfried Wolf soll Wladimir Putin seine Hilfe angeboten haben.
Porsche-Aufsichtsrat Siegfried Wolf soll Wladimir Putin seine Hilfe angeboten haben.
Imago Images, picturedesk.com ("Heute"-Montage)

Der österreichische Unternehmer und Porsche-Aufsichtsrat Siegfried Wolf (61) hat Russlands Präsident Wladimir Putin einem Medienbericht zufolge noch im Januar Hilfe für den Wiederaufbau der russischen Autoindustrie angeboten. In einem Schreiben an den Kreml-Chef habe Wolf vorgeschlagen, "die legendäre russische Wolga-Marke" wiederzubeleben, berichtete der "Spiegel" am Freitag. Für die Umsetzung brachte Wolf demnach stillgelegte Fabrikanlagen von Volkswagen in Russland ins Spiel.

Schon ab der zweiten Jahreshälfte 2023 könnten in Russland wieder Autos der VW-Marke Skoda produziert werden, schrieb der Österreicher laut "Spiegel" an Putin. Die Fahrzeuge sollten aber "äußerlich grundlegend umgestaltet" werden, um "die charakteristischen Merkmale" der legendären Modelle Wolga und Pobeda herauszuarbeiten. So werde "der Bedarf der russischen Verbraucher an qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Fahrzeugen gedeckt" und über 12-000 Arbeitsplätze geschaffen.

VW wusste nichts von Wolfs Engagement

Wolf bot zudem an, als Eigentümer des russischen Unternehmens PromAvtoKonsalt selbst die Projektleitung zu übernehmen. Industriepartner wäre der von westlichen Sanktionen betroffene russische Autobauer GAZ. Eine "grundsätzliche Einigung mit dem Topmanagement von Volkswagen" gebe es bereits, fügte er hinzu.

Der Wolfsburger Konzern widersprach. Der Vorstand habe "keinerlei Kenntnis" von Wolfs Schreiben "und dessen irritierendem Inhalt", erklärte der Konzern auf "Spiegel"-Anfrage. PromAvtoKonsalt habe zwar zu den Kaufinteressenten für VW-Anlagen in Russland gehört, es habe aber vor Abschluss des Verkaufsprozesses keine Zusagen gegenüber einzelnen Interessenten gegeben. "Es ist daher für uns nicht nachvollziehbar, wie gegenüber Dritten darauf verwiesen werden konnte."

Wie das Magazin weiter berichtete, erhielt Wolfs Firma von VW nicht den Zuschlag. Der Autozulieferer Schaeffler aus Herzogenaurach hat sein Russland-Geschäft demnach jedoch an PromAvtoKonsalt verkauft.

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