Österreich

Gehörloser (47) immer kurz vor Fristende gekündigt

Heute Redaktion
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Franz H. (Name geändert) ist zu 90 Prozent gehörlos. Fleißig arbeiten ging er trotzdem, aber immer nur so lange bis man ihn überraschend rausschmiss.

Trotz seiner 90 prozentigen Gehörlosigkeit kann sich Franz H. (47) dank eines Hörgeräts sehr gut verständigen. Als Bäckerhelfer machte er keine große Sache aus seinem Handicap. Einen langfristiger Arbeitsplatz blieb ihm dennoch verwehrt. Drei Mal wurde er, kurz bevor das Arbeitsverhältnis in ein unbefristetes umgewandelt worden wäre, einfach rausgeschmissen.

"Personalreduktion haben sie immer als Grund genannt", so H. – gehen musste aber immer nur er. Seit August ist er jetzt arbeitslos, hat sich schon bei zahlreichen Unternehmen beworben. Auch Entfernung ist kein Problem für den Kronberger (Bez. Mistelbach), er hat ein Auto.

Kein Job trotz Zusage

Dass seine Behinderung für die Arbeitgeber teils scheinbar ein größeres Problem ist, als für ihn selbst musste der 47-Jährige bei der Arbeitsuche immer wieder feststellen. Tiefpunkt: Im Oktober hatte er schon eine mündliche Zusage von einem Großkonzern, als er wie abgesprochen mit allen geforderten Unterlagen um 6 in der Früh zum Arbeitsplatz kam, war dann doch alles anders.

"Das ist leider ein Missverständnis, haben sie mir dort erklärt", so H. – offenbar hatte man doch jemand anderen eingestellt, aber vergessen, Bescheid zu geben. Wenig später kam dann noch ein Zweizeiler per Post, der die Absage bestätigte. Für Franz H. heißt es weiter nach Arbeit suchen.

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