Österreich

Geht Jagerhofer mit Luxus-Floß ohne Ankerplatz baden?

Neues Projekt von Hannes Jagerhofer: Der Event-Guru will am Wörthersee ein Luxus-Floß schwimmen lassen. Doch noch fehlen Konzessionen und Liegeplatz.  
Christine Ziechert
30.03.2022, 19:50

Nach den Beachvolleyball-Events in Klagenfurt und Wien soll dies nun sein nächster, großer Wurf werden: Veranstalter Hannes Jagerhofer (60) will am Wörthersee schon bald ein Luxus-Konferenz-Schiff zu Wasser lassen. Am 15. April will der PR-Manager die Pläne des rund 13 Millionen teuren "Floating Conference Center" im Werzer's Resort in Pörtschach vorstellen.

Das Floß – designt von Architekt Günther Domenig – besteht aus viel Holz und Glas, wird per Joystick gesteuert und soll auf 1.200 Quadratmetern Platz für ein Restaurant, ein Sonnendeck mit Liegestühlen und bis zu 220 Personen bieten, berichtet die "Kleine Zeitung". Ausgestattet wird es mit einer Photovoltaikanlage und vier Elektromotoren, die eine Geschwindigkeit von 20 km/h garantieren.

„"Wir bieten einen Platz für Messen, Kongresse, Workshops vor einer einzigartigen Naturkulisse" - Hannes Jagerhofer“

"Der Betrieb ist ganzjährig angedacht, die Hotels rund um den See können eingebunden werden. Wir bieten einen Platz für Messen, Kongresse, Workshops vor einer einzigartigen Naturkulisse", meint Jagerhofer zur "Kleinen Zeitung". Finanziert werde es privat, zu 80 Prozent sei das Kapital bereits fixiert. Einige namhafte Kunden hätten bereits Interesse an der schwimmenden Insel bekundet.

Allerdings fehlen Jagerhofer noch sämtliche Konzessionen sowie ein fixer Ankerplatz. "Bei der gewerberechtlichen Konzession geht es um den Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit, der Motorstunden pro Jahr, um das Personal etc. Weil das 'Conference Center' ein Schwimmkörper wäre und kein Boot, ist diese Konzession nicht schwer zu bekommen", meint der Kärntner Landesjurist Albert Kreiner zur "Kleinen Zeitung". Laut Jagerhofer wird ein entsprechendes Gutachten  gerade erstellt.

Bewilligungen und Ankerplatz fehlen noch

Schwieriger wird es mit der wasserrechtlichen Bewilligung: "Es ist ein relativ großer Schwimmkörper, da geht es um die Beschattung, die Auswirkungen auf den Öko-Haushalt, die Einhaltung der Wasserrahmenrichtlinien. Jagerhofer muss Ausgleichsmaßnahmen bieten", meint Kreiner.

Ein weiteres Problem: Der Ankerplatz. Gefährte dieser Größe liegen derzeit nur in der Werft der Wörthersee-Schifffahrt. "Aus derzeitiger Sicht haben wir dort für ein Schiff dieser Größenordnung keinen Platz", erklärt Geschäftsführer Franz Huditz der "Kleinen Zeitung". Möglich wäre auch, dass das "Conference Center" nicht am Ufer ankert – dann benötigt Jagerhofer allerdings nicht nur eine Genehmigung der Bundesforste als Eigentümer des Seegrundes, sondern eine weitere wasserrechtliche Bewilligung der Umweltabteilung des Landes Kärnten. Es kommt also noch eine Welle an Behörden-Genehmigungen auf Jagerhofer zu – der Unternehmer wird sicher am Ball bleiben ...