Politik

"Geht zu weit" – ORF-Redakteure legen sich mit FPÖ an

Eine Frage von ZIB-Reporterin Simone Stribl an Innenminister Gerhard Karner lässt die FPÖ toben. Jetzt schießt der ORF zurück.

Roman Palman
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ORF-Reporterin Simone Stribl bei ihrer Frage an den Innenminister am Mittwoch, 12. Jänner, im Bundeskanzleramt.
ORF-Reporterin Simone Stribl bei ihrer Frage an den Innenminister am Mittwoch, 12. Jänner, im Bundeskanzleramt.
Screenshot Facebook / Bundeskanzleramt

Die Fragerunde der Journalisten nach dem Ministerrats-Auftritt von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), Bildungsminister Martin Polaschek und Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP) am Mittwoch löste in den Reihen der FPÖ Empörung aus. FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker attackierte ORF-Reporterin Simone Stribl in der Folge direkt und namentlich. 

"Rote Linie überschritten"

"Was tun Sie mit diesen Polizisten, die Sympathien für Verschwörungstheorien, Corona-Leugner, etc. haben?", hatte die ZIB-Moderatorin den Innenminister in Bezug auf aufgetauchte Videos und auch einen Brief ("Heute" berichtete) gefragt und damit für Hafenecker "eine rote Linie überschritten". Er wirft ihr "Regierungshörigkeit" vor und fordert für diese "Verunglimpfung der hunderttausenden Demo-Teilnehmer durch den ORF" disziplinäre Konsequenzen und eine öffentliche Entschuldigung ein.

Christian Hafenecker (FPÖ) bei einer Anti-Maßnahmen-Demo im November 2021.
Christian Hafenecker (FPÖ) bei einer Anti-Maßnahmen-Demo im November 2021.
Isabelle Ouvrard / SEPA.Media / picturedesk.com

Stattdessen schießt nun der ORF zurück. Stribl habe eine "in einer Demokratie völlig legitime Frage" gestellt und es sei "unser Recht und unsere Pflicht kritische Fragen an Politikerinnen und Politiker zu stellen", stellt sich der ORF-Redakteursrat damit entschieden hinter Stribl und gegen die FPÖ.

Die fragliche Pressekonferenz inklusive Fragerunde im Video:

Die blaue Attacke zeige, "welches seltsame Medienverständnis" bei der FPÖ herrsche. "Offenbar sollen bei Pressekonferenzen nur mehr Fragen gestellt werden, die der FPÖ genehm sind. Wer dagegen verstößt wird – wie unsere Kollegin Simone Stribl – von der FPÖ gezielt eingeschüchtert und ihre Arbeit verunglimpft", heißt es in der Aussendung weiter.

Hafeneckers Vorwürfe seien "absurd und werden auf das Schärfste zurückgewiesen". Mit seinen Forderung habe der FPÖ-Abgeordnete selbst eine rote Linie überschritten.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com