Österreich

Geiselnahme in BH Klosterneuburg - Täter tot

Heute Redaktion
Teilen

Alexander M., Forstamtsleiter an der Bezirkshauptmannschaft Klosterneuburg, schwebt nach der Schussattacke weiterhin in akuter Lebensgefahr. Das berichtete der Leiter des Landeskriminalamts NÖ heute. Der Schütze hatte nach der Attacke eine Geisel genommen und sich später selbst getötet.

Der am Dienstag im Vorfeld einer Geiselnahme in der Bezirkshauptmannschaft Wien-Umgebung in Klosterneuburg angeschossene Leiter der Abteilung für Forst, Jagd und Landwirtschaft schwebt weiterhin in akuter Lebensgefahr. Der Zustand des Verwundeten, der stundenlang notoperiert wurde, sei "stabil, aber sehr ernst und sehr besorgniserregend", sagte Franz Polzer, Leiter des NÖ Landeskriminalamts.
Mehr als zehn Schüsse abgefeuert
"Dieser Mann hat eine Reihe von Schussverletzungen im Unterkörper", so Polzer. Wie viele Kugeln den Beamten wohin getroffen hatten, könne und werde man - aus Gründen der Privatsphäre - nicht sagen. Die Tatortgruppe habe aber Spuren von mehr als zehn Schüssen in dem Raum gefunden. Es sei daher davon auszugehen, dass eine Vielzahl davon den Mann auch getroffen habe, fügte er hinzu.

Rückblick: Geiselnahme in der Bezirkshauptmannschaft
Mehr als zehn Schüsse hallen Dienstag um 13.30 Uhr durch die Bezirkshauptmannschaft Klosterneuburg (NÖ). Forstamtsleiter Alexander M. (54) sackt zusammen - durch Bauchtreffer lebensgefährlich verletzt.

Polizei evakuiert Gebäude

Minuten später evakuiert die Polizei das Gebäude. Das Opfer wird ins Wiener AKH gebracht, wo Ärzte noch Dienstagnacht um sein Leben kämpfen.

Geiselnahme

Jetzt sind nur noch der Schütze, Alfred F. (55), und Margarete B. (52) im Gebäude. In der Forstabteilung im 3. Stock zielt der Mann mit zwei illegal importierten Pistolen auf die Geisel.

Zugriff um 19.16 Uhr

130 Polizisten sind im Einsatz,
um 15.30 Uhr nimmt das Verhandlungsteam Kontakt auf. Um 19.16 Uhr gelingt es, die Geisel mit einem Trick zu befreien. Als die Frau vom Täter geforderte Zigaretten vom Gang holt, gehen die Beamten dazwischen.

Nur 30 Sekunden später schießt sich Alfred F. in den Kopf, stirbt am Weg ins Spital.

Streit um Gestüt

Motiv: F. hatte auf seinem Gestüt bei Wolfsgraben illegal Bauarbeiten vorgenommen. Weil er den Rückbau nicht bezahlen konnte, sollten ihm die Pferde abgenommen werden. Deshalb auch die einzige Forderung: F. wollte, dass seine Tiere stattdessen auf dem Gut Aiderbichl (Sbg.) untergebracht werden.

A. Huber, C. Kramsl, W. Bartosch, J. Michner