Niederösterreich

Geiselnahme in der Justizanstalt Asten: "Will Morphium"

Dramatik in der Justizanstalt Asten (OÖ): Kurz vor Mittag kam es zu einer Geiselnahme, ein Häftling drückte einem Insassen ein Messer an den Hals.

Teilen
JA Asten
JA Asten
Picturedesk

Um 11.03 Uhr wurde Alarm im Gefängnis Asten ausgelöst: Der untergebrachte Häftling Terrence A. hatte kurz vor der Essenausgabe im Dienstzimmer des Wohnbereiches 4 einem anderen Insassen ein Messer an die Kehle gehalten. Vier weitere Personen (keine Häftlinge) hielten sich im Zimmer auf.

"Ich will Morphine"

Binnen kurzer Zeit waren zahlreiche Justizwachebeamte vor Ort. Die Beamten versuchten beruhigend auf den Häftling einzureden. Dieser meinte: "Ich habe so Rückenschmerzen, will sofort Morphine, dann lasse ich ihn los".

Psychiater gab Tramal

Schließlich eilte der Psychiater herbei: Es wurde vereinbart, dass der Geiselnehmer 50 Milligramm Tramal (Opiod) erhält, dafür aber das Messer hergeben muss. Nachdem der Häftling das Medikament eingenommen hatte, warf er das Messer weg. Daraufhin wurde der Geiselnehmer erstmal in der Justizanstalt abgesondert.

FP-General Michael Schnedlitz ist ob des neuerlichen Vorfalls erschüttert: "Der interimsmässige Anstaltsleiter hat dort nichts im Griff."

Übrigens: Bereits im Vorjahr hatte es die Forderung nach einer Türklappe im Dienstzimmer gegeben: "Die Häftlinge gehen immer direkt ins Dienstzimmer rein und nehmen die Tabletten ein. Das ist vielen nicht recht. Der Vorschlag wurde aber ignoriert."