30 Jahre gesucht

Geisterorchidee wieder da – Fundort bleibt aber geheim

Eine der seltensten Pflanzen Großbritanniens wurde zum ersten Mal seit 2009 in freier Wildbahn entdeckt. Wo sie wächst, ist geheim.
Newsdesk Heute
29.08.2024, 19:02
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Die Geisterorchidee ist das Gegenteil von einem Gänseblümchen, das praktisch überall wächst. Die Orchidee (Epipogium aphylium) macht sich äußerst rar. Generell, aber besonders in Großbritannien. Dort hatte man schon befürchtet, sie sei ausgestorben. Denn zum letzten Mal in freier Wildbahn gesehen wurde sie im Jahr 2009. Nun hat Richard Bate, Zahnarzt und Orchideen-Fan, sie wiederentdeckt.

Anders als die meisten Pflanzen benötigt die Orchidee kein Sonnenlicht, sondern ernährt sich von Nährstoffen aus unterirdischen Pilzen. Sie produziert weder Blätter noch Chlorophyll und betreibt keine Photosynthese. Sie wächst hauptsächlich im Boden und blüht nur unter perfekten Bedingungen. In England bevorzugt sie dunkle Buchen- oder Eichenwälder, aber anderswo in Europa wurde sie auch unter Kiefern gefunden.

Wo hat Bate die Geisterorchidee entdeckt?

Das wird er nicht verraten. Der Standort der raren Pflanze soll geheim bleiben, um zu verhindern, dass ihre empfindlichen unterirdischen Teile von Liebhabern zertrampelt werden, die sie sehen wollen – oder dass ihre Blüte von einem Wilderer gepflückt wird. Bekannt ist nur, dass Bate 30 Jahre damit verbracht hat, "tiefe, dunkle Wälder abzusuchen, in der Hoffnung, einen Blick auf diese seltene Blume zu erhaschen", wie die Botanical Society of Britain and Ireland (BSBI) mitteilt, zu deren Mitgliedern Bate zählt.

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"Die Geisterorchidee war für britische Botaniker schon lange der heilige Gral", sagt Ian Denholm, Orchideen-Experte bei der BSBI. "In den 1960er- und 1970er-Jahren gab es eine kurze Flut von Aufzeichnungen, und ich hatte das Glück, Mitte der 1980er-Jahre ein einzelnes Exemplar zu sehen. Seitdem haben es meines Wissens nur sechs Menschen in freier Wildbahn in Großbritannien beobachtet. Es ist eine wunderbare Nachricht, dass sie wieder aufgetaucht ist, und hoffen wir, dass es wieder passiert."

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